Männergesundheit – was hat es damit auf sich?
Männergesundheit, was ist das überhaupt? Ich bin vor ein paar Jahren auf das Thema gestoßen worden, als ich gefragt wurde, ob ich an einem Aktionstag teilnehmen möchte. Da habe ich angefangen, mich einzulesen in den Bereich der Männergesundheit.
Dazu gehörte es auch, sich die Auswertungen des Statistischen Landesamtes in Bremen zu der Lebenserwartung von Männern und Frauen in den verschiedenen Stadtteilen anzuschauen: https://www.statistik.bremen.de/themen/bevoelkerung-gebiet/sterbefallzahlen-45290#mort
Dabei sind mir besonders die Unterschiede der Lebenserwartung bei Männern und Frauen allgemein aufgefallen, aber auch wie groß die Unterschiede zwischen den einzelnen Stadtteilen sind. In den im Allgemeinen besser betuchten Stadtteilen wie Horn-Lehe, Oberneuland und Schwachhausen ist die Lebenserwartung bei beiden Geschlechtern am höchsten. Am niedrigsten ist sie bei Männern in Gröpelingen, Walle und Woltmershausen. Bei den Frauen ist sie am niedrigsten in Burglesum, Gröpelingen und Woltmershausen.
Die Ursachen sind vielfältig
Dabei reden wir über Unterschiede von bis zu sieben Jahren Lebenszeit bei Männern und bis zu fünf Jahren bei Frauen. Doch woher kommt das? Als Ursache sind zum einen die sogenannten sozioökonomischen Verhältnisse anzuführen. Die sind für die Differenzen bei beiden Geschlechtern zwischen den einzelnen Stadtteilen verantwortlich: Wer in benachteiligten Verhältnissen lebt, hat weniger finanzielle Ressourcen für seinen Lebensstil, aber womöglich bereits weniger Handwerkszeug in seiner Ursprungsfamilie hinsichtlich seiner zukünftigen eigenen Gesundheitsfürsorge mitbekommen. Das ist der eine Aspekt.
Der andere Aspekt beruht aber auf Ursachen, die in der einzelnen Person liegen: Oft ist es zum Beispiel so, dass Männer sich weniger gesundheitsbewusst verhalten, sie ihrem Körper weniger Achtsamkeit und Aufmerksamkeit schenken, aber auch, dass sie risikoreicher leben, entsprechende Sportarten ausüben, sich weniger gesund ernähren und mehr Alkohol konsumieren. Auch die Häufigkeit psychischer Erkrankungen ist bei Männern und Frauen unterschiedlich: Zwar wird die Diagnose einer psychischen Erkrankung bei Männern in Deutschland seltener als bei Frauen gestellt, aber wenn man den Zusammenhang einer psychischen Erkrankung mit der Zahl der vollendeten Selbstmorde anschaut, dann fallen hiervon bis zu 75 Prozent auf Männer. Da kommt sicher wieder der Aspekt der Selbstfürsorge und der Achtsamkeit ins Spiel.
Was können Sie tun?
Was das konkret bedeutet und wie Sie selbst aktiv werden können:
- woher man stammt, wie viel an finanziellen Ressourcen vorhanden ist, wie viel Gesundheitsfürsorge wir in unserer Ursprungsfamilie erlernt und uns abgeguckt haben, können wir im Nachhinein nicht beeinflussen
- was wir tun können ist, im heute und in der Zukunft unser Leben aktiv zu gestalten
- Lassen Sie sich auf die von den Krankenkassen angebotenen Vorsorgemaßnahmen ein, auch wir versuchen Sie regelmäßig daran zu erinnern
- Pflegen Sie Ihren Impfschutz!
- achten Sie bewusster auf Ihre Ernährung, reduzieren Ihren Konsum an Fleisch, steigern Sie die Menge an Obst und Gemüse
- Reduzieren Sie – so erforderlich – die Menge an Alkohol im Alltag, legen Sie alkoholfreie Tage ein
- Sollten Sie noch rauchen, überlegen Sie, ob Sie den Konsum nicht ein wenig reduzieren können
- Starten Sie mit regelmäßiger körperlicher Bewegung. Es muss kein Leistungssport sein und wenn Sie noch nicht die empfohlenen 5x30 Minuten pro Woche schaffen, ist jede Minute in Bewegung besser als keine
- Trauen Sie sich selbst oder einer Vertrauensperson gegenüber einzugestehen, dass Sie womöglich psychisch belastet sind, dass Sie Hilfe oder Unterstützung brauchen. Wir versuchen Ihnen zur Seite zu stehen und Ihnen mögliche Wege zu weisen.
Wir wünschen Ihnen, dass Sie ein möglichst langes gesundes Leben führen können. Wir unterstützen Sie gerne, damit Sie gesund sind oder bleiben und begleiten Sie auch im Krankheitsfall.