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von Brigitte Sauter 16 Apr., 2024
Die Zahlen sind erschreckend hoch: in Deutschland leiden 60 Prozent aller Menschen über 60 Jahren an einem Bluthochdruck. Schaut man sich die Zahlen der 70- bis 79-Jährigen an, dann sind bereits dreiviertel aller Menschen in Deutschland betroffen. Weltweit bewegen sich die Zahlen übrigens im Bereich von rund 30 Prozent über alle Altersklassen verteilt. Bluthochdruck (medizinisch: arterieller Hypertonus) ist eine Erkrankung des Herzkreislaufsystems. Dabei ist der Druck in den arteriellen Gefäßen, also den Gefäßen, die vom Herzen weg führen, dauerhaft erhöht. In aller Regel ist Bluthochdruck eine Erkrankung des steigenden Lebensalters, aber nicht nur Alter allein ist ein Faktor. Auch der Lebensstil spielt oft eine große Rolle. Dauerhafte Schäden möglich Fast jeder dritte Mensch in Deutschland leidet unter Bluthochdruck. Zwar weiß der Großteil von ihnen über die Erkrankung Bescheid. Aber allein das Wissen bedeutet nicht, dass ihr Blutdruck auch gut eingestellt ist. Sogar bei Kindern kann es zu Bluthochdruck kommen, etwa bei circa 3 Prozent. Wenn der Druck in den Gefäßen dauerhaft erhöht ist und bleibt, dann kann es zu Schäden an wichtigen Organen wie Herz, Nieren, Gehirn und Augen kommen. Die möglichen Folgen daraus sind Schlaganfall, chronische Nierenschwäche, Herzinfarkt, Herzschwäche, Verschlechterung der Sehstärke sowie Durchblutungsstörungen. Diese Grenzwerte gelten Als Blutdruck bezeichnet man den Druck in unseren Blutgefäßen. Der Blutdruck wird immer in zwei Zahlen angegeben: Der obere Wert, der systolische Blutdruck, misst den Druck beim Herzschlag – also wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht und das sauerstoffreiche Blut in die Peripherie pumpt. Der untere Wert, der diastolische Wert, misst den Druck in der Erholungsphase, deswegen ist dieser Wert immer niedriger. Die Grenzwerte, die für einen Hochdruck gelten, haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Früher sprach man großzügig vom Faktor 100 + Lebensalter. Ein Bluthochdruck liegt dann vor, wenn der Blutdruck in Ruhe diesen Grenzwerten liegt: Optimal: <120/80 mm Hg Normal: < 129/84 mm Hg Hochnormal: < 139/89 mm Hg Bluthochdruck: unterteilt in drei weiter Grade; alles über 140/90 mm Hg Zielwert ist immer ein Blutdruck möglichst unter 135 zu 85, dieser Zielkorridor muss manchmal wegen weiter bestehender gesundheitlicher Störungen tiefer definiert werden. Werte in einem Bereich darüber gelten zwar bereits als Bluthochdruck, aber dieser Bereich ist manchmal bei älteren Menschen akzeptabel, um diese durch eine zu strikte Einstellung nicht zu gefährden. Nicht immer liegt eine körperliche Ursache vor Bei etwa 90 Prozent aller Erkrankten liegt keine fassbare körperliche Ursache vor. Bei diesen Menschen spricht man von einer sogenannten primären Hypertonie, einem primären Bluthochdruck. Die Betroffenen haben keine Erkrankungen, die direkt behandelbar wären. Oft liegt eine familiäre Häufung vor. Diese 90 Prozent der Erkrankten erhalten damit die Diagnose einer essenziellen Hypertonie. Die übrigen 10 Prozent der Betroffenen leiden an einer sekundären Hypertonie. Dort liegen andere Grunderkrankungen vor, die die Ursache für die Entstehung des Bluthochdrucks sind. Das können zum Beispiel Hormonerkrankungen oder Nierenerkrankungen sein, aber auch ein sogenanntes Schlafapnoesyndrom. Bei diesen Menschen ist es das Ziel, die primäre Ursache zu behandeln, damit der Bluthochdruck verschwindet. Organkomplikationen vermeiden Die Gefahr, die von einem Bluthochdruck ausgeht: Unsere Organe können unter dem zu hohen Druck leiden und die Blutgefäße können geschädigt werden, wenn sie dauerhaft diesem zu hohen Druck ausgesetzt sind. Je älter wir werden, desto gefährlicher ist dies. Man kann sich das so vorstellen: Die Elastizität unserer Blutgefäße lässt genauso nach, wie die eines Gartenschlauches. Je älter der Schlauch wird, desto weniger elastisch ist er. Wenn ein zu hoher Druck auf solche alternden Gefäße trifft, dann kann es zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall kommen, die Nierenfunktion kann sich verschlechtern und es kann zu Veränderungen im Bereich der kleineren Gefäße auch im Bereich der Augen kommen. Deswegen ist es so wichtig, eine gute Blutdruckeinstellung herbeizuführen, um diese späteren Organkomplikationen zu verhindern. Das heißt: Wir tun heute etwas, um spätere Schädigungen zu verhindern. Macht sich Blutdruck bemerkbar? Doch woran merke ich überhaupt, ob ich einen Bluthochdruck entwickle oder entwickelt habe? Bluthochdruck als solcher ist nicht spürbar in den meisten Fällen. Deswegen ist es so wichtig, dass wir im Rahmen von Gesundheitsvorsorge-Untersuchungen regelmäßig nach dem Blutdruck gucken. Natürlich haben viele Menschen, wenn sie in eine Arztpraxis kommen primär einen zu hohen Blutdruck, einfach weil sie aufgeregt sind. Das lässt sich aber durch weitere Messungen auch im häuslichen Bereich oder zum Beispiel durch eine Langzeitblutdruckmessung überprüfen, ob es wirklich so ist, dass ein zu hoher Blutdruck besteht. Manchmal sind Symptome, die auf einen Bluthochdruck hinweisen können, Schwindelgefühl, Ohrensausen, Kopfschmerzen oder auch Nasenbluten. Und was ist zu tun, wenn jetzt die Diagnose eines Bluthochdrucks gestellt wurde? Wir schauen mit Ihnen, wo es Möglichkeiten zur Beeinflussung gibt. Zur Erinnerung: Zu den Risiken gehören steigendes Alter, Bestehen von Übergewicht oder Fettleibigkeit, Bewegungsmangel, Diabetes und falsche Ernährung. Die sind alles Stellschrauben, mit denen Sie im weiteren Verlauf versuchen können, den Blutdruck ohne Medikamente positiv zu beeinflussen. Auch Nikotin, ein zu hoher Alkoholkonsum, Stress, depressive Erkrankungen und Schlafstörungen können die Entwicklung eines Bluthochdrucks begünstigen. Dazu gibt es geschlechtsspezifische Risikofaktoren: Frauen in der Schwangerschaft können einen Bluthochdruck entwickeln oder auch Menschen unter einer Hormontherapie. Das können Sie selbst tun Wir werden immer zuerst fragen, welche Risiken in ihrem Lebensstil begründet sind. Wir werden nach ihrem Gewicht gucken. Wir werden nach ihren Nikotingewohnheiten fragen und nach ihren Essensgewohnheiten – insbesondere in Bezug auf Genuss von Salz, Alkohol und Koffein. Es findet eine Untersuchung durch Labordiagnostik und Urindiagnostik statt und wir schicken Sie womöglich zu weiteren fachärztlichem Kolleg:innen, um die Diagnostik zu erweitern. Dann werden wir mit Ihnen besprechen, wo Sie selbst die Stellschrauben in der Hand haben: Ihr Salz-Konsum sollte kleiner als 6 g am Tag liegen. Das ist ein großes Ziel und nur schwer zu erreichen, wenn man bedenkt, dass Salz in vielen unserer Lebensmittel bereits enthalten ist. In jedem Fertigessen werden Sie einen höheren Gehalt an Salz finden als gewünscht. In Brot und Wurstwaren ist Salz vorhanden und auch in Käse ist unterschiedlich viel Salz vorhanden. Da gilt es auf die Produktinformationen zu gucken. Auch das Nachsalzen sollte überprüft werden, ein paar Kräuter sind vielleicht zwar zunächst gewöhnungsbedürftig, aber der Gesundheit zuträglich. Die zweite Stellschraube, die gut angehbar ist: Der Genuss von Koffein . Zu Koffein gehört nicht nur Kaffee oder Espresso, sondern gehört auch schwarzer Tee und grüner Tee. Auch hier kann man versuchen zum Beispiel mal eine Tasse koffeinfreien Kaffee zu trinken. Geschmacklich ist das heute nicht mehr unterscheidbar. Nächster großer Punkt ist das Gewicht : Jedes Kilogramm Übergewicht bedeutet, dass der Körper sich mehr anstrengen muss, dass das Herz mehr Arbeit aufwenden muss, weil durch den erhöhten Widerstand in den Gefäßen der Blutdruck ansteigt und damit eben eine dauerhafte Bluthochdruckerkrankung entsteht. Also gilt es, wenn es möglich ist, das Gewicht zu reduzieren. Nicht jeder von uns kann im weiteren Leben wie Twiggy aussehen, aber oft reicht eine Gewichtsminderung um wenige Kilo, um eine Blutdruckverbesserung zu erreichen. Wer regelmäßig in Bewegung ist mit Ausdauersportarten wie Walken, Spazieren, Fahrradfahren oder Schwimmen, kann erreichen, dass damit eine bessere Blutdruck-Einstellung gelingen kann. Egal, welche medizinische Fachgesellschaft Sie fragen, in aller Regel sollte man 5 x 30 Minuten in der Woche erreichen. Und noch einmal: Bewegung heißt nicht Hochleistungssport! Und wenn Sie die 30 Minuten nicht schaffen, ist es immer noch besser, mit den 10 Minuten zu starten als gar nichts zu tun. Stress im Alltag trägt einen großen Teil zur Entstehung bei. Stress gibt es nicht nur zu Hause durch Streitigkeiten oder durch Überlastung, durch Pflege von Kindern oder anderen Angehörigen. Stress gibt es auch bei der Arbeit oder mit Freunden. Da gilt es zu gucken, ob es Möglichkeiten zur Stressminderung gibt. Und womöglich Zeiteinheiten zur Entspannung einbauen mit autogenem Training, Muskelentspannung oder Meditation oder vielen anderen Methoden, die heute leicht zugänglich sind. Nikotin als solches bewirkt nicht, dass ihr Blutdruck steigt und der Verzicht auf Nikotin bewirkt nicht, dass Ihr Blutdruck dadurch sinkt. Aber jede Zigarette bedeutet, dass die Gefäße geschädigt werden und damit eben das Risiko für Gefäßerkrankungen weiter steigt. Wir können Ihnen das gerne zeigen, indem wir mit Ihnen ihren persönlichen Arriba-Score durchgehen. Dort sieht man genau, wie sich der Genuss von Nikotin auf das persönliche Gefäßrisiko auswirkt. Behandlung mit Medikamenten möglich Betroffene, die es nicht schaffen, durch eine Änderung des Lebensstils eine ausreichend gute Blutdruck-Einstellung zu erlangen, bleiben genug Medikamente, mit denen man in aller Regel eine gute Blutdruck-Einstellung erreichen kann. Es gibt verschiedene Medikamente, die von den Fachgesellschaften in den entsprechenden Leitlinien als Medikamente der ersten oder späteren Wahl eingeteilt werden. Substanzklassen der ersten Wahl: Hierzu gehören die so genannten ACE-Hemmer . Diese Medikamente hemmen die Bildung des körpereigenen Botenstoffs Angiotensin, dadurch wird weniger Angiotensin gebildet und somit kann der Blutdruck gesenkt werden. Dies sind Medikamente wie Ramipril oder Lisinopril und viele andere mehr. Es kommt gar nicht selten zu Reizhusten oder zu Schwellungen im Gesicht oder Mund und Rachenraum. In aller Regel sind die so genannten ACE-Hemmer aber sehr gut verträglich. Genauso Mittel der ersten Wahl sind die so genannten Sartane oder Angiotensin-Rezeptor-Blocker . Dazu gehören Medikamente wie Candesartan, Losartan oder Valsartan und viele andere mehr. Sie spielen der Wirkung des körpereigenen Botenstoffs Angiotensin entgegen. Sie blockieren seine Annahmestelle (den Rezeptor) und wirken damit speziell der blutdruckerhöhenden Wirkung von Angiotensin entgegen. Die Wirkstoffklasse ist nebenwirkungsärmer und in aller Regel sehr gut verträglich. Bei den sogenannten Kalziumantagonisten wie Amlodipin, Nitrendipin oder Lercanidipin ist es, so dass die Gefäße erweitert werden, indem die Muskelzellen der Gefäße entspannt werden. Deswegen kann es auch zum Auftreten von Schwellungen im Bereich der Knöchel kommen oder zu Veränderungen im Bereich des Zahnfleisches. Diese Medikamente können gut mit den mit den vorangehenden Substanzen kombiniert werden. Weitere gut wirksame blutdrucksenkende Medikamente sind die so genannten Wasseraustreiber oder Diuretika . Hier gibt es verschiedene Substanzen, die unterschiedlich schnell eingreifen oder zur Wirkung kommen. Problematisch sind solche Medikamente bei Menschen, die sowieso schon eine eingeschränkte Trinkmenge haben, weil es dann zu einem Austrocknen, einer Exsikkose kommen kann und auch problematisch sind diese Diuretika bei Menschen mit einer Blasenschwäche. Leider ist es auch so, dass sich die Blutsalze unter diesen Medikamenten verschieben können. Deswegen sind unter diesen Medikamenten regelmäßige Kontrollen der Nierenfunktion und der Blutsalze dringlich erforderlich. Unter manchen dieser so genannten Wassertabletten kommt es auch dazu, dass die Lichtempfindlichkeit der Haut zunehmen kann und damit das Auftreten von weißem Hautkrebs begünstigt werden kann. Insofern sind diese Medikamente bei jungen Menschen sicher nicht als erste Wahl zu empfehlen. Mittel der zweiten Reihe: Heute nicht mehr Medikamente der ersten Wahl sind sogenannte Betablocker , wie zum Beispiel Metoprolol oder Bisoprolol. Diese Medikamente sorgen neben einer Blutdrucksenkung auch dafür, dass das Herz langsamer schlägt und damit der Herzmuskel entlastet wird und weniger Sauerstoff verbraucht. Dies ist insbesondere geeignet bei Patientinnen und Patienten, die an einer koronaren Herzekrankung mit Beschwerden oder an einer Herzschwäche leiden. Weitere Medikamente sind sogenannte zentralwirksame Medikamente , die so gehören nicht zu den Mitteln der ersten Wahl. Dazu gehören zum Beispiel Moxonidin, Clonidin und einige andere. Erst wenn wir sehen, dass unter den Medikamenten der ersten Reihe keine ausreichend gute Blutdruck-Einstellung gelingt, dann würde man zu diesen Medikamenten greifen. Verschiedene Optionen der Behandlung Wenn wir anfangen, einen bei Ihnen neu diagnostizierten Bluthochdruck zu behandeln, dann ist es in aller Regel, so dass kein Notfall vorliegt. Damit haben wir auch die Zeit zu fragen und zu klären: Was sind Sie in der Lage, an Ihrem Leben zu verändern? Wollen Sie versuchen, erst einmal ohne Medikamente auszukommen, oder sagen Sie: Momentan habe ich gar nicht die eigenen Ressourcen dazu? Wenn das der Fall ist, dann wollen Sie vielleicht erst einmal anfangen mit einem Blutdruck-Medikament und den Lebensstil später mehr ins Visier nehmen. Oft ist es nicht möglich, Blutdruck-Medikamente wieder abzusetzen, einfach weil die Grundvoraussetzungen sich nicht ausreichend geändert haben. Aber manchmal ist es durchaus so, dass, wenn Patientinnen und Patienten genug Gewicht abgenommen haben, ihren Lebensstil angepasst haben, eine vorher bestehende Medikation nicht mehr erforderlich ist oder zumindest gemindert werden kann. Nach eingeleiteter Medikation bitten wir Sie weiter, Ihre Werte zu kontrollieren, erst im engeren Abstand. Diese Intervalle werden dann verlängert und die Medikamente gegebenenfalls auch angepasst. Wenn Sie jetzt anfangen mit einem blutdrucksenkenden Medikament, ist es bei manchen Menschen so, dass in den ersten Wochen der neue, dann gut eingestellte Blutdruck eher als unangenehm empfunden wird. Dies ist eine Frage der Gewöhnung. Wir lernen, uns an einen zu hohen Blutdruck zu gewöhnen. Es dauert, sich wieder an normale Blutdruckwerte zu gewöhnen, wenn wir davor auf einem zu hohen Druckniveau unterwegs gewesen sind. Insofern geben Sie sich Zeit, sich daran zu gewöhnen. Nach etwas Zeit, bis zu ein paar Wochen, fühlen Sie sich dann in aller Regel wieder fit und auch leistungsfähig. Weitere Informationen: www.hochdruckliga.de/ Dort gibt es viele wissenswerte Materialien, teils zum Herunterladen, teils als Videos, Infos zu weiteren Ansprechpartnern, zu Selbsthilfe-Telefon und Selbsthilfegruppen, sprich ein buntes Portfolio auf hohem wissenschaftlichen Niveau. Dort sind Sie mit ihren Fragen gut unterwegs. Ansonsten stehen auch wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung. geschrieben von Brigitte Sauter Dienstag, den 16. April 2024
11 Apr., 2024
Ausdauertraining macht Spaß und wirkt sich positiv auf den Körper aus: Es kurbelt die Fettverbrennung an, stärkt das Immunsystem, verbessert das Blutbild und reduziert das Herzinfarkt-Risiko. Was ist Ausdauersport? Unter dem Begriff Ausdauersport versteht man alle Sportarten zusammen, bei denen das Aufrechterhalten einer (Fort-)Bewegung über längere Zeit durchgeführt wird. Typische Ausdauersportarten sind Walken, Schwimmen, Radfahren und Laufen. Das Tolle am Ausdauersport: Grundsätzlich kann ihn (fast) jeder betreiben. Insbesondere absolute Anfängerinnen und Anfänger machen schnelle Fortschritte, wenn sie sich an einen einfachen Trainingsplan halten und regelmäßig trainieren. Schon nach 4 bis 6 Wochen lassen sich oft deutliche Verbesserungen erkennen. Wer die ersten, oft frustrierenden und schwierigen Trainingseinheiten also erstmal hinter sich gebracht hat, darf mit schnellen Erfolgen rechnen und je besser eine Sache beherrscht wird, desto mehr Spaß macht sie. Es trainiert allerdings nicht nur die Muskulatur, sondern auch den Stoffwechsel und fordert vor allem das Herz-Kreislauf-System heraus – somit den wichtigsten aller Muskeln, den Herzmuskel. Regelmäßiges Training stärkt langfristig den Herzschlag. Das heißt, dass das Herz mit jedem einzelnen Schlag mehr Blut in Umlauf bringt, als es ohne Sport der Fall ist. Der Körper wird also besser durchblutet. Das macht sich mit mehr Vitalität, einem besseren Immunsystem und niedrigerem Cholesterinspiegel bemerkbar. Langfristig verringert die bessere Durchblutung das Risiko für Gefäßkrankheiten und Herzinfarkte. Den Kopf frei bekommen Ausdauertraining eignet sich besonders gut zum Abnehmen. Während der langen Trainingseinheiten im gemütlichen Plaudertempo lernt der Körper, effizient Fett zu verbrennen. Zudem verbrennt jede Ausdauereinheit viele Kalorien und hilft schneller ein Kaloriendefizit zu erreichen und es macht die Muskeln effizienter, da es die maximale Sauerstoffaufnahme des Körpers erhöht und somit Energie für die Muskeln bereitstellt. Da das Training eine bewusste Auszeit vom Alltag ist, hilft es auch beim Umgang mit Stress. Denn in dem Moment geht es nur um Sie. Besonders Sport im Freien hilft, Abstand zu gewinnen, den Kopf freizubekommen und den Kreislauf in Schwung zu bringen. Mehrmals die Woche kleine Einheiten Die empfohlenen 150 Minuten in der Woche können in kleinere Einheiten aufgeteilt werden. Es gibt aus medizinischer Sicht keinen Grund, dass die Bewegung am Stück ausgeführt werden muss. Diese Flexibilität macht es natürlich einfacher, den Sport in den Alltag einzupassen. Ein kleiner Sprint auf dem Weg zum Supermarkt, Rasen mähen oder zehn Kniebeugen beim Zähneputzen, alles zählt. So werden regelmäßig moderate Reize gesetzt und der Körper hat genug Erholungsphasen. Eine Einheit kann zum Beispiel ein Aerobic- oder Spinning-Kurs im Fitnessstudio oder ein kurzes hoch intensives Muskelworkout (kurze Intervalle mit hohem Gewicht) sein. Das verbrennt in kurzer Zeit besonders viele Kalorien und trägt gleichzeitig zur Verbesserung der Grundlagenausdauer bei. Gemeinsam Sport machen Aus eigener Erfahrung ist es wichtig, sich Sportarten nach Vorlieben auszuwählen. Empfehlenswert ist auch Sport in Gruppen oder Sport mit Freunden zur gegenseitigen Motivation. Für den Anfang kann es helfen, direkt nach der Arbeit loszulegen und die Tasche für den Sport am Abend davor zu packen, da wir alle wissen: Ist man erst einmal zu Hause, fällt es einem viel schwerer, sich wieder zu motivieren aktiv zu werden. geschrieben von Marvena Zeller Donnerstag, den 11. April 2024
14 März, 2024
Wie Sie möglicherweise schon erfahren haben, wurde nach der elektronischen Krankschreibung inzwischen auch das elektronische Rezept eingeführt. Der wesentliche Unterschied: Im Unterschied zu früher erhalten Sie dabei kein ausgedrucktes Papierrezept mehr. Dazu ist es erforderlich, dass Ihre Krankenkassenkarte im jeweiligen Quartal in der Praxis eingelesen wurde. Danach können Ihre Medikamente digital verordnet werden. Sie können dann wie gewohnt Ihre Rezepte bestellen und sobald das Rezept signiert und somit freigeschaltet ist, einfach mit Ihrer Krankenkassenkarte (elektronische Gesundheitskarte) in der Apotheke einlösen. Dadurch können Sie langfristig helfen, Papier zu sparen und vor allem Zeit für unnötige Wege in die Praxis. Eine neue Karte ist dazu nicht erforderlich. Das Rezept selbst ist allerdings nicht auf Ihrer Karte, sondern auf einem besonders gesicherten Server gespeichert. Die Apotheke liest Ihre Karte ein und erhält so Zugriff auf das Rezept. Wer das elektronische Rezept nutzen kann Momentan können allerdings nur Patientinnen und Patienten, die in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind, ein elektronisches Rezept erhalten. Außerdem ist ein digitales Rezept zunächst vorerst nur für apothekenpflichtige Arzneimittel möglich. Es wird aber daran gearbeitet, dass zukünftig auch Privatrezepte und neben den apothekenpflichtigen Medikamenten ebenso nicht verschreibungspflichtige Medikamente sowie Heil- und Hilfsmittel oder Verbandsmittel per eRezept verordnet werden können. Eine andere Möglichkeit ist die Einlösung eines Rezeptes mit der eRezept-App. Hierfür brauchen Sie ein Smartphone (ab iOS 14 oder Android 7) sowie eine neuere elektronische Gesundheitskarte mit Kontaktlos-Funktion sowie eine dazugehörige PIN. Beides können Sie bei Ihrer Krankenkasse anfordern. Eine Bereitstellung ist jedoch noch nicht bei allen Krankenkassen möglich. Wenn Sie die App installiert haben und eine Freischaltung über den PIN durchgeführt haben, können Sie die Verschreibungen direkt auf Ihr Handy erhalten. Weitere Informationen zur App können Sie im App-Store und auf www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de erhalten. geschrieben von Dr. Hertramph Donnerstag, den 14. März 2024
von Brigitte Sauter 12 Feb., 2024
In Deutschland leiden rund 10 bis 20 Prozent aller über 60-Jährigen unter Verkalkungen der Becken- und Beinarterien, einer sogenannten peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), auch „Schaufensterkrankheit“ genannt. Expertinnen und Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus, da viele Betroffene lange Zeit keine oder nur hin und wieder Symptome zeigen. Doch was steckt dahinter? Arterien sind die Blutgefäße in unserem Körper, die das sauerstoffreiche Blut vom Herzen in die Peripherie, also in die Arme und Beine transportieren. Wenn diese Gefäße enger werden durch Verkalkungen und entzündliche Prozesse in den Gefäßwänden, dann wird die Zufuhr des lebensnotwendigen Sauerstoffs und der Nährstoffe vermindert – im schlimmsten Fall sogar eingestellt. Immer da, wo nicht genug dieser Substanzen zur Verfügung stehen, verschlechtert sich die entsprechende Körperfunktion. Schmerzbedingtes Stehenbleiben vor Schaufenstern Dies macht sich je nach Stadium der Erkrankung unterschiedlich bemerkbar. Unterteilt wird die pAVK in 4 Stadien nach La Fontaine: Stadium 1: keine Beschwerden. Stadium 2: Beschwerden beim Gehen, hier wird nach der noch möglichen Gehstrecke unterschieden (200 m) Stadium 3: Beschwerden in Ruhe Stadium 4: Absterben von Gewebe Vielen ist die Erkrankung unter dem Begriff „Schaufensterkrankheit“ bekannt: Mit dem schmerzbedingten Stehenbleiben vor Schaufenstern, vermeiden es Betroffene, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass Beschwerden vorliegen. Nach unterschiedlich langer Pause ist das Körperteil wieder ausreichend gut mit Sauerstoff versorgt, es kann mit dem Gehen weitergehen. Dies ist in Stadium 2 der Fall. Im Stadium 3 leidet der Betroffene bereits unter Schmerzen in Ruhe, im Stadium 4 kommt es zum Absterben von Gewebe – gerne als Nekrosen im Bereich der Zehen oder als Geschwüre im Bereich von Füßen und Unterschenkeln. Ursachen der Erkrankung Die pAVK ist eine Erkrankung des höheren Alters. Die Hauptrisikofaktoren liegen oft in unserem Lebensstil begründet: Zu nennen sind hier vor allem Nikotinabusus, Diabetes mellitus sowie Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen – alles Bedingungen, die wir wenigstens zum Teil beeinflussen können. Hinzu kommen weitere Faktoren wie familiäre Belastung, Alkohol, ungesunde Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel und vieles mehr. Über 90 % aller Durchblutungsstörungen treten im Bereich der unteren Extremitäten auf, deswegen legen wir darauf unser Augenmerk. Je nachdem, wo die Beschwerden sich bemerkbar machen, spricht man von: pAVK vom Beckentyp (ca. 35%): dabei sind Verengungen im Bereich der Bauch- und Beckengefäße verantwortlich pAVK vom Oberschenkeltyp (ca. 50%): dabei liegen die Verengungen im Bereich der Oberschenkel bis zu den Kniearterien pAVK vom Unterschenkeltyp (ca. 15%): dabei liegen die Gefäßverengungen unterhalb des Knies pAVK vom Mehretagentyp: dabei sind mehrere Etagen betroffen Behandlungsmöglichkeiten In allen Stadien der Therapie ist Folgendes erforderlich: Klärung der Durchblutungssituation mit Bildgebung, je nach Untersuchungsmethode bereits mit Gefäßerweiterung im Rahmen der Intervention Verbesserung der Durchblutung durch Beeinflussung der Fließeigenschaften des Blutes oder Blutverdünnung optimale Einstellung der Fette mit einem entsprechenden Medikament (die Gefäßwände werden unter den sogenannten Statinen glatter, damit ist das Risiko für einen akuten Verschluss vermindert) Wundversorgung mit ggfs. Auch antibiotischer Therapie ggfs. gefäßerweiternde Medikamente optimale Einstellung von Bluthochdruck und Zuckerkrankheit Lebensstiländerung durch Rauchstopp, verbesserte Ernährung, Gewichtsreduktion und Gehtraining Selbst aktiv werden mit Gehtraining So lange die peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit Beschwerden bis zur Schaufensterkrankheit verursacht, ist bei entsprechenden medizinischen Maßnahmen und den Veränderungen des eigenen Lebensstils VIEL erreichbar. Beim regelmäßigen Gehtraining werden Umgehungskreisläufe gebildet. Dadurch wird die Sauerstoffversorgung gesteigert und die Muskulatur kann wieder besser arbeiten. Folgendes Gehtraining wird empfohlen: in den ersten Wochen täglich 2-3-mal mindestens 20 Minuten in zügigem Tempo gehen; bei Beginn der Beinschmerzen stehen bleiben und erst dann weiterlaufen, wenn der Schmerz nicht mehr spürbar ist. nach circa 4 Wochen Steigerung des Gehtrainings auf 2-3 mal täglich 30 Minuten; auch hier gilt es bei Beginn der Schmerzen stehen zu bleiben und erst dann weiter zu laufen, wenn der Schmerz nicht mehr zu spüren ist zusätzlich sind Gymnastik mit Dehnübungen und Zehenübungen, Kniebeugen, Aqua Jogging und/oder Nordic Walking eine gute Ergänzung. im weiteren Verlauf gilt es, diese Bewegung im Alltag beizubehalten, also Strecken zu Fuß und nicht mit dem Auto zu gehen, lieber Treppensteigen als Aufzugfahren Manche werden jetzt denken, dass sich das sehr aufwändig anhört. Zugegeben: Das stimmt. Aber der Preis ist, dass Sie selbst etwas für Ihre Gesundheit tun können und sich hoffentlich vor den gravierenden Folgen einer AVK bewahren können, nämlich im schlimmsten Fall einer Amputation. Es gibt außerdem Sportvereine, die Kurse zum Gehtraining anbieten, um Betroffenen den Start zu erleichtern, die Verantwortung trägt jeder Mensch letztlich für sich selbst. Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/pavk https://herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/pavk/therapie https://www.dga-gefaessmedizin.de/fileadmin/content/PDFs/DGA-PAVK-Broschuere_V2Endfass.pdf https://www.kreiskliniken-reutlingen.de/dokumente/upload/Flyer_AVK_DE.pdf geschrieben von Brigitte Sauter Montag, den 12. Februar 2024
01 Feb., 2024
Geschätzt 15 Millionen Deutsche sind davon betroffen, doch obwohl so viele Menschen darunter leiden, kennen den Begriff nur wenige: das metabolische Syndrom. Es bündelt gleich mehrere der größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch was genau steckt dahinter und wie lassen sich die Symptome erkennen? Zunächst zur Begrifflichkeit: Der griechische Begriff „metabolisch“ bedeutet stoffwechselbedingt. Von einem Syndrom spricht man dann, wenn verschiedene Symptome zur gleichen Zeit auftreten. Beim metabolischen Syndrom treten folgende Symptome bzw. Krankheitsbilder gemeinsam auf: Übergewicht mit bauchbetonter Fetteinlagerung (Adipositas) Bluthochdruck erhöhter Nüchternblutzucker gestörter Fettstoffwechsel Wohlstandssyndrom der westlichen Länder All diese Faktoren erhöhen das Risiko für die Entwicklung von Diabetes, Herzerkrankungen und verengten Arterien in den Beinen. Dabei ist jedes dieser Symptome allein ein Risikofaktor, häufig treten sie jedoch gemeinsam auf und erhöhen das Risiko so besonders stark. Da das metabolische Syndrom und die entsprechenden Folgeerkrankungen insbesondere in reichen westlichen Ländern häufig vorkommen und vom dortigen Lebensstil (Bewegungsmangel, Überernährung) mitverursacht werden, spricht man auch vom Wohlstandssyndrom. Ursachen des metabolischen Syndroms Für die Entstehung des metabolischen Syndroms spielt das Hormon Insulin. Dieses wird bei steigendem Blutzucker ausgeschüttet und dient dazu, den Blutzucker zu senken, indem er in die Zellen aufgenommen wird. Bei Patient:innen mit einem metabolischen Syndrom sind die Insulinspiegel im Blut häufig chronisch erhöht, u.a. verursacht durch Überernährung und Bewegungsmangel. In der Folge werden die Zellen weniger empfindlich für Insulin, weshalb der Blutzucker erhöht bleibt, da er nicht in die Zellen aufgenommen wird. Als Gegenmaßnahme wird wieder mehr Insulin ausgeschüttet, was das Hungergefühl und die Nahrungsaufnahme erhöhen – es kommt zu einem Teufelskreis. Persönliche Risikobewertung Bei unserer ärztlichen Gesundheitsvorsorgeuntersuchung wird wie in der Erstanamnese erfragt, ob eine familiäre Vorbelastung besteht, neu hinzugekommen ist oder sich das Körpergewicht kürzlich verändert hat. Auch die Ernährung, körperliche Aktivität und Raucherstatus spielen für die Risikobewertung eine Rolle. Darüber hinaus werden der Blutdruck gemessen und der BMI errechnet, ergänzend erfolgt eine Blutentnahme, um den Blutzucker und die Fette zu bestimmen. Manchmal werden auch die Leber- und Nierenwerten geprüft, allerdings ist dies ein nicht gesetzlich verankerter Bestandteil des Checks. Ebenso wird eine Urinprobe der Patient:innen untersucht. Um eine genaue Bewertung der persönlichen Risikosituation hinsichtlich der Fette treffen zu können, nutzen wir den Arriba Score. Ultraschall- und EKG-Untersuchungen werden je nach Vorerkrankungen oder Dauermedikation durchgeführt, sie gehören nicht standardmäßig zum Check. Behandlungsmöglichkeiten Das Hauptziel bei der Behandlung eines metabolischen Syndroms ist, die Entwicklung von Typ-2-Diabetes, Herzerkrankungen und Schlaganfällen zu verhindern. In der Frühphase kann dies durch disziplinierte Veränderungen des Lebensstils erreicht werden, mit der Betonung auf gesunder Ernährung (fettarme und salzarme Kost) und Bewegung. In fortgeschrittenen Stadien können auch Medikamente das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern. Eingesetzt werden in erster Linie Cholesterinsenker (Statine). Weitere Erkrankungen wie ein Bluthochdruck sollten ebenfalls behandelt werden. Eine gesunde Lebensweise ist jedoch auch dann unumgänglich. Bewegung und Ernährung Generell gelten die folgenden Empfehlungen: Sie sollten sich möglichst an 5 Tagen der Woche mindestens 30 Minuten bewegen oder Sport treiben. Dadurch werden die Blutzucker-, Blutdruck- und Blutfettwerte gesenkt, die Gewichtsabnahme gefördert und die Insulinempfindlichkeit gesteigert. Nehmen Sie mehr Obst, Gemüse und Ballaststoffe, weniger gesättigte Fettsäuren (Butter, Fleisch, fettige Milchprodukte wie Käse, Kokosöl, Palmöl) und wenig Salz zu sich. Empfohlen wird außerdem, ein- bis zweimal pro Woche Fisch zu essen. Verzichten Sie möglichst auf Fertiggerichte, kochen Sie lieber selbst. Wählen Sie lieber weißes als rotes Fleisch. Eine solche Ernährungsumstellung wirkt sich positiv auf Blutdruck, Blutfette, Blutzucker und Insulinresistenz aus. Wenn Sie die Ernährung umstellen und sich außerdem mehr bewegen, sodass Sie Gewicht verlieren, ist das zusätzlich positiv, denn schon eine geringe Reduktion des Körpergewichts kann das Risiko für Folgeerkrankungen senken. Auch das Rauchen aufzugeben, ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um Erkrankungen des Herzens und der Gefäße zu verhindern. Sprechen Sie uns an, wir unterstützen Sie in Ihrem Vorhaben. geschrieben von Marvena Zeller Donnerstag, den 1. Februar 2024
von Brigitte Sauter 19 Jan., 2024
Die Frage nach der Bestimmung des Vitamin D-Spiegels, gerade auch als Igel-Leistung, ist weiterhin eine der häufigsten in unserer Praxis. Und tatsächlich weisen nicht wenige Patientinnen und Patienten einen erniedrigten Spiegel auf. Man geht von einer Minderversorgung bei 13 Prozent aller Männer zwischen 18 und 79 Jahren und 15 Prozent aller Frauen aus. Bei Bewohnerinnen und Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen geht man sogar von einer Unterversorgung von 50 bis 80 Prozent aus. Warum manche Menschen unter einem Mangel leiden Viele Menschen, die im Sommer ihre Vitaminreserven auffüllen, indem sie sich regelmäßig im Tageslicht aufhalten (mit unbedecktem Gesicht und Armen über ca. 30 Minuten mit nur einem geringen Sonnenschutz, aber ohne Sonnenbrand) und im Winter ausreichend Vitamin D zu sich nehmen (zum Beispiel über fettreichen Fisch wie Makrele, Lachs und Hering oder etwas weniger auch über Eier, Fleisch und Innereien), haben einen ausreichend hohen Spiegel. Dies gelingt aber nicht jedem Menschen. Ein besonders großes Risiko für einen Mangel haben alle Menschen, die wenig ans Tageslicht kommen – sei es aus beruflichen Gründen oder weil sie bettlägerig sind. Aber auch Menschen, die aus kulturellen oder religiösen Gründen einen großen Teil ihrer Haut verhüllen, sind gefährdet ebenso wie auch Menschen, die über den Darm aus Krankheitsgründen nicht ausreichend Vitamin D resorbieren können, Menschen nach sogenannten bariatrischen Operationen und dunkelhäutige Menschen. Bei Mangel Vitamin D zuführen Diese Menschen müssen versuchen über die Ernährung ausreichend Vitamin D zu sich zu nehmen. Wenn damit allein die Versorgung nicht ausreichend ist oder wenn es womöglich zu Folgeschäden eines Mangels, im schlimmsten Fall zu Knochenbrüchen bei einer Osteoporose gekommen ist, ist es erforderlich, zusätzlich Vitamin D zuzuführen. Dazu würde man zunächst den Speicher auffüllen, um dann mit einer regelmäßigen Gabe fortzufahren. In diesem Rahmen findet dann auch eine Laborkontrolle statt. Generell gilt: Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung, genug Aufenthalt im Tageslicht und einer ausgewogenen Ernährung (Vitamin D-Quellen siehe oben) ist immer die sinnvollste Herangehensweise und schützt womöglich vor Komplikationen. Ihr persönliches Osteoporose-Risiko können Sie hier berechnen: http://www.osd-ev.org/files/8714/9691/3027/osteoporose-risiko-test.pdf Lassen Sie sich beraten Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, Vitamin D zu sich zu nehmen, so sprechen Sie bitte mit uns darüber, wie auch über jedes andere frei verkäufliche Medikament. Manches, was Sie in den Supermärkten aus den Regalen fischen, ist nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Mittlerweile kommt manchmal im Zusammenhang mit der Vitamin D-Einnahme auch die Frage nach der zusätzlichen Einnahme von Vitamin K. Dazu gibt es noch keine eindeutigen Ergebnisse, die zu einer Empfehlung der Einnahme geführt hätten. Allerdings kann man beispielsweise sagen, dass in Japan die Gabe von Vitamin K zur Verhinderung und Behandlung der Osteoporose empfohlen wird. Für Europa und Deutschland gilt noch keine solche Empfehlung; hier sind weitere Studien abzuwarten. geschrieben von Brigitte Sauter Freitag, den 19. Januar 2024
von Brigitte Sauter 12 Dez., 2023
Es gibt viele Gründe dafür, dass wir unzureichend mit Eisen versorgt sein und so eine Blutarmut entwickeln können. Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist ein Eisenmangel die häufigste Ursache für eine Anämie, auch nach Operationen kann eine solche auftreten, nach Blutungen im Magendarmtrakt, ebenso bei einer rein vegetarischen oder veganen Kost oder auch beispielsweise bei Resorptionsstörungen. Frauen leiden bis zu 5x häufiger an einem Eisenmangel. Circa 10 Prozent der Bevölkerung sind im Laufe ihres Lebens betroffen. Typische Symptome: Müdigkeit, aber auch Schlafstörungen, Konzentrationsstörung Abgeschlagenheit verminderte Belastbarkeit, evtl, verbunden mit Luftnot und Thoraxschmerzen bei Belastung Mundwinkelrhagaden, brennende Zunge , Haut-und Nagelveränderungen Blässe der Haut und Schleimhäute Diagnostiziert wird ein Eisenmangel über eine Laboruntersuchung, wo einerseits der rote Blutfarbstoff, und bei typischen Veränderungen dazu der Eisenspeicher bestimmt wird. Daraus lässt sich dann ablesen, ob ein Mangel besteht. Je nach anzunehmender Ursache erfolgt anschließend die Gabe über die Nahrung oder über Nahrungssupplemente. In wenigen Fällen kann es erforderlich sein, Eisen als Infusion zuzuführen, z.B. bei Nichtverträglichkeit oder auch bei Resorptionsstörungen bei beispielsweise entzündlichen Darmerkrankungen. Eisenbedarf für Männer und Frauen nach den Wechseljahren: 10 mg / Tag fortpflanzungsfähige Frauen: 15 mg / Tag Schwangere: 20 mg / Tag stillende Frauen: 30 mg / Tag Generell ist es wichtig, den Auslöser des Mangels zu finden und wenn möglich auszuschalten. Allerdings wird das nicht immer möglich sein. Dann gilt es erst einmal möglichst über die Nahrung genug Eisen zuzuführen. Dabei gibt es Eisenquellen in tierischen und in pflanzlichen Nahrungsmitteln. Wenn Eisen über die Nahrung nicht in ausreichender Menge aufgenommen werden kann und eine Gabe über Tabletten erfolgt, dann sollte die gleichzeitige Zufuhr von Kaffee, Schwarztee und Grüntee, Kakao, Milchprodukten, Rotwein und calciumreichen und oxalatreiche Nahrungsmitteln NICHT erfolgen. Typische Nebenwirkungen einer Eisengabe mit Tabletten sind Magendarmbeschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit; Verstopfung ( selten auch Durchfall) und schwarzer Stuhlgang. Pflanzliche Eisenquellen (mg Eisen /100 Gramm) Weizenkleie 16 Kürbiskerne 12,5 Amaranth 9 Leinsamen, Quinoa 8 Pistazien, Hirse 7 Sonnenblumenkerne 6 Pinienkerne 5 Mandeln, Haselnüsse, Haferflocken, Dinkel 4 Knäckebrot, Vollkorn mit Sesam 4,3 Cashews 3 Walnüsse 2,5 Erdnüsse 2,4 Vollreis, Roggenbrot 1,7 Basilikum 7 Brennnessel 4 Topinambur 3,7 Petersilie 3,6 Schwarzwurzel 3,3 Spinat, Löwenzahn, Kresse 3 Feldsalat 2 Erbsen 1,9 Getrocknete Sojabohnen 9,7 Getrocknete Linsen 8 Getrocknete Kichererbsen, dicke Bohnen , weiße Bohnen 6 Getrocknete Pfirsiche 6,5 Getrocknete Aprikosen 4,4 Getrocknete Feigen 3,2 Getrocknete Bananen 2,8 Tofu 5,4 Tierische Eisenquellen (mg Eisen /100 Gramm) Blutwurst 29,4 Leber 18 Rindfleisch 2,1 Schweinefleisch 1,4 Muscheln 5,8 Ölsardinen 2,5 Seelachs 0,2 Schnittkäse 0,3 Weichkäse 0,2 Sojamilch 0,4 Eigelb 5,5 Eiweiß 0,1 geschrieben von Brigitte Sauter Dienstag, den 12. Dezember 2023
von Brigitte Sauter 29 Nov., 2023
Die Zahlen sind eindeutig: Die Häufigkeit von Depressionen hat in und seit der Pandemie deutlich zugenommen. Schätzungsweise erkranken in Deutschland ungefähr 12 bis 25 Prozent aller Menschen im Laufe ihres Lebens einmal an einer depressiven Episode. Frauen sind dabei doppelt so häufig betroffen wie Männer. Mit steigendem Lebensalter erhöht sich auch die Erkrankungshäufigkeit. Eine Erkrankung betrifft alle im Lebenssystem: innerhalb der Familie entweder direkt aufgrund einer eigenen Erkrankung (23 Prozent) oder indirekt als Angehörige (37 Prozent); oder beispielsweise am Arbeitsplatz, wo 15 Prozent der Mitarbeitenden einen Suizid oder Suizidversuch im Kolleginnenkreis erlebt haben. Anzeichen und Symptome Personen, die an einer Depression erkrankt sind, fühlen sich meist über längere Zeit (mindestens zwei Wochen) bedrückt, niedergeschlagen, Interessenslosigkeit, antriebslos, schneller müde, leiden unter Konzentrationsstörungen oder auch unter Schlafstörungen. Manche Menschen haben damit verbunden einen gesteigerten oder einen verminderten Appetit und/oder ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Es können auch körperliche Symptome wie Rücken-, Kopf- und Bauchschmerzen, Verdauungsprobleme, Schwindel und Druckgefühle in Hals und Brust sowie verminderte sexuelle Lust (Libido) oder Potenzstörungen auftreten. Wegen der Vielfalt der möglichen Symptome und der damit möglicherweise verbundenen Ursachen ist eine sorgfältige ärztliche Abklärung der Beschwerden notwendig, ggf. können weitere Untersuchungen bei Spezialist:innen angebracht sein. Der Zwei-Fragen-Test Erste Hinweise auf eine Depression kann ein einfacher Test liefern: der Zwei-Fragen-Test nach Whooley. Fühlten Sie sich im letzten Monat häufig niedergeschlagen, traurig, bedrückt oder hoffnungslos? Hatten Sie im letzten Monat deutlich weniger Lust und Freude an Dingen, die Sie sonst gerne tun? Wenn Sie beide Fragen mit „Ja“ beantworten, sollten Sie sich Hilfe suchen. Eine erste Anlaufstelle kann ein Gespräch in Ihrer hausärztlichen Praxis sein. Leider zögern viele Menschen lange, bevor sie sich Hilfe suchen. Nur 32 Prozent aller Betroffenen suchen sich zeitnah Hilfe, über 65 Prozent brauchen länger, bis sie sich professionelle Hilfe suchen – im Schnitt 2,5 Jahre. Mögliche Ursachen einer Depression Die Ursachen für Depressionen sind sehr unterschiedlich. Man geht davon aus, dass es ein Zusammenspiel aus biologischen, seelischen und zwischenmenschlichen Faktoren gibt. Gefährdet sind Menschen, deren Angehörige selbst an einer Depression gelitten haben sowie Patientinnen, die Angehörige mit Suizidversuchen in der Vorgeschichte hatten, aber auch Menschen mit Suchterkrankungen, Menschen mit schweren chronischen körperlichen, neurologischen oder psychischen Erkrankungen sowie Menschen mit belastenden Lebensereignissen in der Vorgeschichte, mit Traumata oder Verlusterfahrung. Bei 60 bis 75 Prozent aller Betroffenen folgt nach einer ersten depressiven Episode mindestens eine weitere (rezidivierende Depression). Bei rezidivierenden Depressionen treten durchschnittlich sechs Episoden über die Gesamtlebensdauer auf. Depressionen können Menschen in jedem Lebensalter betreffen. Etwas häufiger als im Durchschnitt sind sie in der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen. Etwas weniger häufig bei Menschen unter 30 und bei Menschen über 70. Untersuchung und Diagnostik Zu der Untersuchung und Diagnostik gehört ein ausführliches ärztliches Gespräch, ggf. auch ein Fragenscore zum Ermitteln der Depressionsschwere. Des Weiteren gehört auch eine körperliche Untersuchung dazu. Außerdem kann es in bestimmten Fällen sinnvoll sein, Blut- und Urinwerte zu bestimmen und ein EKG durchzuführen (z. B. bei einer geplanten Behandlung mit Medikamenten). Behandlungsmöglichkeiten Generell geht es darum, dass es Betroffenen in der Erkrankung ganzheitlich wieder besser geht, dazu können einige Allgemeinmaßnahmen sehr hilfreich sein: Manchmal ist es erforderlich, die betroffene Person „aus dem Verkehr zu ziehen“, also arbeitsunfähig zu schreiben und erst einmal danach zu suchen, was es an Möglichkeiten aus sich heraus gibt, was früher gut getan hat, das persönliche Hilfesystem zu aktivieren, also Freundinnen und Familie mit ins Boot zu holen. Manchmal wiederum bietet das Belassen im gewohnten Setting, also am Arbeitsplatz eine bessere Tagesstruktur, was dann gegen eine Krankschreibung spräche. Was können Betroffene selbst tun? Der erste Schritt ist oft der schwerste: Gestehen Sie sich ein, dass Sie Unterstützung brauchen, dass gerade nicht alles im Lot ist. Mit diesem ersten Eingeständnis ist der erste Schritt und damit der entscheidende Schritt getan. Bleiben Sie körperlich aktiv oder nehmen Sie körperliche Aktivitäten wieder auf. Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Stimmung und macht emotional stabiler. Entscheidend ist, dass Sie etwas finden, was Sie über längere Zeit regelmäßig ausüben. Überlegen Sie, was Ihnen früher gut getan hat. Bei Aktivitäten im Freien tanken Sie Licht, das hilft zusätzlich. Generell sollten Sie täglich 30 Minuten im Tageslicht verbringen. Bei den körperlichen Aktivitäten geht es nicht darum, dass Sie sich oder anderen beweisen müssen, was Sie alles können, es geht nicht um Leistungssport, sondern um einen vorübergehenden Abschied von der lähmenden Starre auf der Couch. Halten Sie weiter aktiv soziale Kontakte, gehen Sie Ihren Hobbys, Vereins- und Freizeitaktivitäten nach. Das kann im günstigsten Fall zu einer Aufwärtsspirale führen. Einsamkeit verstärkt die Depression und führt damit weiter in eine Abwärtsspirale. Die verbesserte Stimmung weckt Freude an Begegnungen, und diese verbessern weiter die Stimmung. Überfordern Sie sich dabei nicht, es kann auch eine kleine Begegnung sein, eine Tasse Tee auf der Terrasse, ein Telefonat oder was auch immer: alles ist besser als Einigeln! Fangen Sie an, Glücksmomente zu finden. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit kann das wahrgenommene Lächeln oder ein freundliches Wort helfen, im Alltag auch mal einen Lichtblock zu empfinden. Nehmen Sie bei einem Rückfall oder bei Auftreten einer neuen Episode zeitnah ärztliche Hilfe in Anspruch! Achten Sie auf einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus. Betäuben Sie sich nicht mit Alkohol, Medikamenten oder Drogen. Deren Entzug kann depressive Symptome verstärken. Sollte bei Ihnen bereits eine Abhängigkeit vorliegen, holen Sie sich Hilfe! Nehmen Sie ärztlich verordnete Medikamente regelmäßig ein und setzen diese nicht ohne Rücksprache ab. Haben Sie Geduld, Antidepressiva sind keine Wundermittel, es dauert durchaus bis zu 14 Tage, bis ein Wirkeintritt zu beobachten und zu spüren ist. Ein plötzliches Weglassen der Medikamente kann zu unangenehmen und manchmal sogar gefährlichen Absetzsymptomen führen. Besprechen Sie mit behandelnden Ärzt:innen, was Sie tun können, wenn Sie die Einnahme einmal vergessen sollten. Was ist wann zu tun: Welche Verfahren Fachleute empfehlen Leichte Depression: Wenn Sie eine leichte Depression haben, können vielleicht schon einfache Maßnahmen wie beratende Gespräche, Informationen aus Büchern oder Online-Programme ausreichen. Manchmal kann auch eine Psychotherapie ratsam sein. Eine Behandlung mit Antidepressiva sollte nicht als Erstes zum Einsatz kommen, kann jedoch in bestimmten Situationen helfen. Mittelschwere Depression: Hier empfehlen Fachleute zusätzlich zu Selbsthilfe-Maßnahmen entweder eine Psychotherapie oder Antidepressiva. Beide können sehr wahrscheinlich gleich gut helfen. Zusätzlich kann Ihr Arzt oder Ihre Psychotherapeutin Ihnen ein Online-Programm oder eine App anbieten. Schwere Depression: Antidepressiva und Psychotherapie gemeinsam sind hier am wirksamsten. Daher ist diese Kombination bei einer schweren Depression empfehlenswert. Zusätzlich können Online-Angebote die Kombinationsbehandlung unterstützen. Prognose Die Prognose im Hinblick auf die einzelne depressive Episode ist in der Regel gut: Bei entsprechender Behandlung ist davon auszugehen, dass bei 60 bis 80 Prozent der erkrankten Personen innerhalb von 6 Wochen eine deutliche Besserung der Symptome eintritt. Bei mehr als der Hälfte der Betroffenen kommt es im weiteren Verlauf des Lebens zu erneuten depressiven Episoden. Je schwerer die Depression, desto schlechter ist die Prognose. Die Prognose ist bei älteren Menschen mit wiederkehrenden oder chronischen Depressionen besonders ungünstig. Bei depressiven Personen besteht eine erhöhte Sterblichkeit infolge von Suizid, Unfällen, Herzkrankheiten, Atemwegserkrankungen und Schlaganfällen. Es besteht ein erhöhtes Risiko, Alkohol- oder Drogenprobleme zu entwickeln. Hilfsangebote Auf folgenden Internetseiten finden Betroffene Informationen und Hilfsangebote: Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) Deutsche Depressionshilfe Deutsches Bündnis gegen Depression Deutsche Depressionsliga Freunde fürs Leben (Suizidprävention) Liste bundesweiter Beratungsangebote bei suizidalen Krisen: Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention Der Dachverband Gemeindepsychiatrie e. V. Telefon-Hotlines Info-Telefon Depression: Hotline kostenfrei unter 0800 3344 533. Bietet krankheits- und behandlungsbezogene Informationen und Anlaufstellen im Versorgungssystem. Sprechzeiten sind Mo, Di, Do 13.00–17.00 Uhr, Mi, Fr 8.30–12.30 Uhr. Telefonseelsorge: kostenfreie Hotline ist über die Telefonnummern 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 und 116 123 erreichbar. Wertvolle Patient:innen-Informationen Depression – eine Information für Angehörige und Freunde: https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/depression-ratgeber-fuer-angehoerige#wie-kann-sich-eine-depression-aeussern https://deximed.de/home/klinische-themen/psychische-stoerungen/patienteninformationen/depression/depression geschrieben von Brigitte Sauter Mittwoch, den 29. November 2023
10 Nov., 2023
„Weg vom Geist“ oder auch „ohne Geist“ – so lautet die wörtliche Übersetzung des Begriffs „Demenz“. Er stammt aus dem Lateinischen und beschreibt damit bereits ein wesentliches Merkmal von Demenzerkrankungen. Handelt es sich um eine Demenz, kommt es bei Betroffenen zu Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Merkfähigkeit. Im weiteren Verlauf verschwinden auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses, sodass die Betroffenen zunehmend erworbene Fähigkeiten und Fertigkeiten verlieren. Verschiedene Formen von Demenz Man unterscheidet zwischen primären und sekundären Formen der Demenz. Zur primären Form gehört unter anderem die Demenz vom Typ Alzheimer und die vaskuläre Demenz. Beide Formen sind unumkehrbar. Sekundäre Formen sind die Folge von Grunderkrankungen, wie zum Beispiel Stoffwechselerkrankungen, Vitaminmangelzustände, chronische Vergiftungszustände durch Alkohol oder Medikamente. Diese sind behandel- oder zum Teil heilbar. Die primären Formen, wie die bereits oben erwähnte vaskuläre Demenz, ist in der Regel auf Erkrankungen der Blutgefäße im Gehirn zurückzuführen. Wie bei Gefäßkrankheiten anderer Organe (Herzinfarkt, Arterienverschlusskrankheit) sind hier die Blutgefäße geschädigt und verhärtet (verkalkt), sodass die Blutversorgung des Gehirns eingeschränkt wird. In der Folge kommt es zu Thrombosen, Infarkten, Minderdurchblutung oder Blutungen im Gehirn, die bestimmte Bereiche schädigen oder untergehen lassen. Symptome und Anzeichen Es tritt eine Verschlechterung der Gedächtnisleistung sowie ein vermindertes Erinnerungsvermögen ein, besonders an neuere Ereignisse. Darüber hinaus kommt es zu Konzentrationsstörungen und einer verringerten Fähigkeit, abstrakt zu denken – von Demenz Betroffene interpretieren Dinge oft buchstäblich. Es fallen Wortfindungsstörungen auf, im Verlauf reden betroffene Personen häufig unzusammenhängend und wiederholen sich. Schließlich können sie einem Gespräch gar nicht mehr folgen. Alltagsaufgaben stellen viele Betroffene vor Herausforderungen. In späten Stadien benötigen sie Hilfe beim Ankleiden oder Essen, sodass dann eine dauerhafte Betreuung und Beaufsichtigung notwendig wird. Im privaten Umfeld fällt die Veränderung auch durch emotionale Instabilität, Initiativlosigkeit und sozial unpassendes Verhalten auf. Manche Demenzkranke werden sehr misstrauisch und beschuldigen andere, Dinge gestohlen zu haben, die sie selbst nicht mehr finden. Dabei reagieren sie oft gereizt, aggressiv oder wütend. Die Demenz vom Typ Alzheimer schreitet meist langsam voran. Verlauf einer Demenz Der typische Verlauf einer Demenz lässt sich in drei Phasen einteilen : 1. Phase: Gedächtnisstörungen spontane Reaktionen verlangsamt Wortfindungsstörungen leichte Störungen der räumlichen Wahrnehmung 2. Phase: zunehmende Sprachstörungen Störungen der räumlichen Wahrnehmung Schwierigkeiten, sich ohne Hilfe zurechtzufinden. psychische Symptome, z. B. Angst, Gereiztheit, Misstrauen, psychotische Symptome Verhaltenssymptome, z. B. Agitiertheit, Unruhe 3. Phase: ausgeprägte kognitive Defizite starke motorische Beeinträchtigung bis zur Immobilität Harninkontinenz schlechter Allgemeinzustand, hohe Infektanfälligkeit Die Symptome müssen mindestens sechs Monate andauern, um die Diagnose einer Demenz stellen zu können. Esssituationen an Erkrankung anpassen Im Verlauf einer Demenz lassen häufig Geschmackssinn und das Hunger- und Durstempfinden nach. Das Schaffen einer familienähnlichen Esssituationen mit festen Essenszeiten und eine motivierende Begleitung können das Essverhalten von Menschen mit Demenz verbessern. Da eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit und Nahrung wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden ist, gibt es einige Techniken zur Verbesserung der Nahrungsaufnahme demenzkranker Menschen. Dabei spielt insbesondere die Art und Weise der angebotenen Nahrung eine große Rolle, grundsätzlich bevorzugen demente Menschen eher süße Speisen und Getränke. Daher sollten die Speisen süßer bzw. stärker gewürzt sein. Außerdem sollten gut gegeneinander abgrenzbare und farbenfrohe Essens- und Getränkeangebote gemacht werden sowie auf jeglichen Zwang verzichtet werden. Im fortgeschrittenen Stadium sind Häppchen und Fingerfood zu bevorzugen, da Betroffene häufig vergessen, wie man mit Besteck umgeht bzw. wofür dies gedacht ist. Familienähnliche Esssituationen, verbale Unterstützung und positive Verstärkung können das Essverhalten von Menschen mit Demenz verbessern. Was bei der Kommunikation helfen kann Bei der Kommunikation mit einer demenzkranken Person, sollte man vor jedem Gespräch Blickkontakt herstellen, den Betroffenen direkt mit seinem Namen ansprechen. Sprechen Sie langsam und deutlich in kurzen und einfachen Sätzen. Wichtig: Nur eine Frage stellen, Zeit geben und sicherstellen, dass die Person diese auch beantworten kann, um ihr das Gefühl zu geben, am Gespräch beteiligt zu sein. Sprechpausen machen. Was Ihnen wichtig ist, sollten Sie immer mit den gleichen Worten wiederholen. Zudem sollten Sie Namen statt Pronomen verwenden. Hilfreich ist, nonverbale Kommunikation einzusetzen (z. B. ein Lächeln, eine Berührung, eine Umarmung) und lernen, auch Schweigen auszuhalten. Ordnung im Alltag ist wichtig Für eine demenzkranke Person ist es wichtig, Ordnung im Alltag zu halten und relevante Dinge immer am gleichen Platz aufzubewahren. Personen mit einer Demenz helfen Dinge wie leicht ablesbare Uhren, Beleuchtung in der Wohnung zur Orientierung auch in der Nacht oder ein Notizblock neben dem Telefon. Es hilft, einfache Checklisten anzulegen und Notizzettel mit Angaben, wo die am häufigsten gebrauchten Gegenstände liegen. Wichtig ist auch, für Regelmäßigkeit und feste Abläufe zu sorgen. Eine angemessene strukturierte soziale Aktivierung während des Tages kann zu einer Besserung des Tag-Nacht-Schlafverhältnisses führen. Die Behandlung von Demenz sollte immer eine bestmögliche Lebensqualität für Patienten*innen und Angehörige erreichen sowie die Verringerung von Verhaltensstörungen und psychotischen Symptomen beinhalten. Allgemeine Informationen über die Behandlung von Demenz • Organisation von Unterstützungsmaßnahmen, z.B. Pflege: ambulanter Dienst, Tagespflege, Kurzzeitpflege, Pflegeeinrichtung, Haushaltshilfe, Urlaubsangebote für Senior*innen • Übende, sensorische und edukative Maßnahmen • Häufige und regelmäßige Aufklärungs- und Beratungsgespräche mit Patient*innen und Angehörigen • Medikamentöse Therapie Weitere Informationen finden Sie auch unter: https://www.wegweiser-demenz.de/ https://www.zqp.de/schwerpunkt/demenz/ https://www.deutsche-alzheimer.de/demenz-wissen geschrieben von Marvena Zeller Donnerstag, den 9. November 2023
20 Sept., 2023
Patientinnen und Patienten haben jetzt wieder die Möglichkeit zur Grippeschutzimpfung. Der Impfstoff ist ab sofort in unserer Praxis verfügbar. Bitte denken Sie unbedingt an Ihren Impfpass, wenn Sie zur Impfung kommen. Wir sind verpflichtet, die Impfung in diesem zu dokumentieren. So wie in jedem Jahr wurde auch in diesem Jahr der Impfstoff angepasst an die voraussichtlich zirkulierenden Grippevirusantigene. Wie bereits seit Jahren wird gegen vier Subtypen geimpft, daher der Ausdruck: tetravalenter Impfstoff. In diesem Jahr ist in unserer Praxis erneut der hochdosierte Grippeimpfstoff Efluelda verfügbar. Dieser wurde für Menschen ab dem Alter von 60 Jahren entwickelt. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Immunsystem älterer Menschen schwächer wird. Durch die höhere Menge an Antigenen ist ein stärkeres Ansprechen und damit ein besserer Schutz zu erwarten. Für wen die Impfempfehlung gilt Dies bedeutet, dass alle Patientinnen und Patienten über 60 automatisch mit diesem Impfstoff versorgt werden, alle Jüngeren können sich mit dem „normalen“ Impfstoff impfen lassen. Die Impfempfehlung gilt wie auch in den letzten Jahren für: Personen, die älter als 60 Jahre sind Personen, die in einem Alters- oder Pflegeheim wohnen Schwangere ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft, bei besonderer Gefährdung auch ab dem ersten Drittel Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die eine erhöhte gesundheitliche Gefährdung aufgrund eines Grundleidens aufweisen. Dazu gehören beispielsweise chronische Krankheiten der Atemwege (z.B. Asthma), Diabetes, Immundefekte, HIV-Infektionen sowie chronische Herz-, Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten. Personen mit berufsbedingter Gefährdung, z.B. medizinisches Personal und Mitarbeiter von Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr Wenn Sie sowieso einen Termin in der Praxis haben, impfen wir Sie bei dem Termin. Wenn Sie nur an der Impfung interessiert sind, dann kommen Sie an zwischen Dienstag und Freiatg während der Sprechzeiten. Sie müssen sich hierfür nicht anmelden. Covid-Auffrischung - für wen? Natürlich stellt sich auch die Frage, für wen die Auffrischung gegen Covid in Frage kommt und empfohlen wird: Die Ständige Impfkommission ( STIKO) empfiehlt allen über 60-Jährigen, insbesondere denen mit Vorerkrankungen eine Auffrischung, wenn die letzte Impfung oder Genesung ein Jahr und länger her ist. Vor Ablauf dieses Intervalls, sollte nicht aufgefrischt werden. Zudem empfiehlt die STIKO Personen mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe ab dem Alter von 6 Monaten mit relevanten Grundkrankheiten, BewohnerInnen in Einrichtungen der Pflege, für Menschen mit einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko (medizinisches oder pflegerisches Personal) sowie Familienangehörigen und engen Kontaktpersonen von Personen unter immunsuppresiver Therapie, die durch eine COVID-19-Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können, weitere Auffrischimpfungen. Nur nach Terminvereinbarung Aufgrund der besonderen Lieferbedingungen des Covidimpfstoffes ist eine Impfung NUR nach Terminvereinbarung und dann nur in Kombination mit dem Grippeimpfstoff bei uns möglich. Dieses Impfangebot gilt auch für Angehörige von unseren Patientinnen und Patienten, wenn diese keine eigene hausärztliche Versorgung haben. Bleiben Sie gesund, wir wünschen Ihnen eine infektfreien Herbst und Winter. Mittwoch, den 20. September 2023
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von Brigitte Sauter 16 Apr., 2024
Die Zahlen sind erschreckend hoch: in Deutschland leiden 60 Prozent aller Menschen über 60 Jahren an einem Bluthochdruck. Schaut man sich die Zahlen der 70- bis 79-Jährigen an, dann sind bereits dreiviertel aller Menschen in Deutschland betroffen. Weltweit bewegen sich die Zahlen übrigens im Bereich von rund 30 Prozent über alle Altersklassen verteilt. Bluthochdruck (medizinisch: arterieller Hypertonus) ist eine Erkrankung des Herzkreislaufsystems. Dabei ist der Druck in den arteriellen Gefäßen, also den Gefäßen, die vom Herzen weg führen, dauerhaft erhöht. In aller Regel ist Bluthochdruck eine Erkrankung des steigenden Lebensalters, aber nicht nur Alter allein ist ein Faktor. Auch der Lebensstil spielt oft eine große Rolle. Dauerhafte Schäden möglich Fast jeder dritte Mensch in Deutschland leidet unter Bluthochdruck. Zwar weiß der Großteil von ihnen über die Erkrankung Bescheid. Aber allein das Wissen bedeutet nicht, dass ihr Blutdruck auch gut eingestellt ist. Sogar bei Kindern kann es zu Bluthochdruck kommen, etwa bei circa 3 Prozent. Wenn der Druck in den Gefäßen dauerhaft erhöht ist und bleibt, dann kann es zu Schäden an wichtigen Organen wie Herz, Nieren, Gehirn und Augen kommen. Die möglichen Folgen daraus sind Schlaganfall, chronische Nierenschwäche, Herzinfarkt, Herzschwäche, Verschlechterung der Sehstärke sowie Durchblutungsstörungen. Diese Grenzwerte gelten Als Blutdruck bezeichnet man den Druck in unseren Blutgefäßen. Der Blutdruck wird immer in zwei Zahlen angegeben: Der obere Wert, der systolische Blutdruck, misst den Druck beim Herzschlag – also wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht und das sauerstoffreiche Blut in die Peripherie pumpt. Der untere Wert, der diastolische Wert, misst den Druck in der Erholungsphase, deswegen ist dieser Wert immer niedriger. Die Grenzwerte, die für einen Hochdruck gelten, haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Früher sprach man großzügig vom Faktor 100 + Lebensalter. Ein Bluthochdruck liegt dann vor, wenn der Blutdruck in Ruhe diesen Grenzwerten liegt: Optimal: <120/80 mm Hg Normal: < 129/84 mm Hg Hochnormal: < 139/89 mm Hg Bluthochdruck: unterteilt in drei weiter Grade; alles über 140/90 mm Hg Zielwert ist immer ein Blutdruck möglichst unter 135 zu 85, dieser Zielkorridor muss manchmal wegen weiter bestehender gesundheitlicher Störungen tiefer definiert werden. Werte in einem Bereich darüber gelten zwar bereits als Bluthochdruck, aber dieser Bereich ist manchmal bei älteren Menschen akzeptabel, um diese durch eine zu strikte Einstellung nicht zu gefährden. Nicht immer liegt eine körperliche Ursache vor Bei etwa 90 Prozent aller Erkrankten liegt keine fassbare körperliche Ursache vor. Bei diesen Menschen spricht man von einer sogenannten primären Hypertonie, einem primären Bluthochdruck. Die Betroffenen haben keine Erkrankungen, die direkt behandelbar wären. Oft liegt eine familiäre Häufung vor. Diese 90 Prozent der Erkrankten erhalten damit die Diagnose einer essenziellen Hypertonie. Die übrigen 10 Prozent der Betroffenen leiden an einer sekundären Hypertonie. Dort liegen andere Grunderkrankungen vor, die die Ursache für die Entstehung des Bluthochdrucks sind. Das können zum Beispiel Hormonerkrankungen oder Nierenerkrankungen sein, aber auch ein sogenanntes Schlafapnoesyndrom. Bei diesen Menschen ist es das Ziel, die primäre Ursache zu behandeln, damit der Bluthochdruck verschwindet. Organkomplikationen vermeiden Die Gefahr, die von einem Bluthochdruck ausgeht: Unsere Organe können unter dem zu hohen Druck leiden und die Blutgefäße können geschädigt werden, wenn sie dauerhaft diesem zu hohen Druck ausgesetzt sind. Je älter wir werden, desto gefährlicher ist dies. Man kann sich das so vorstellen: Die Elastizität unserer Blutgefäße lässt genauso nach, wie die eines Gartenschlauches. Je älter der Schlauch wird, desto weniger elastisch ist er. Wenn ein zu hoher Druck auf solche alternden Gefäße trifft, dann kann es zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall kommen, die Nierenfunktion kann sich verschlechtern und es kann zu Veränderungen im Bereich der kleineren Gefäße auch im Bereich der Augen kommen. Deswegen ist es so wichtig, eine gute Blutdruckeinstellung herbeizuführen, um diese späteren Organkomplikationen zu verhindern. Das heißt: Wir tun heute etwas, um spätere Schädigungen zu verhindern. Macht sich Blutdruck bemerkbar? Doch woran merke ich überhaupt, ob ich einen Bluthochdruck entwickle oder entwickelt habe? Bluthochdruck als solcher ist nicht spürbar in den meisten Fällen. Deswegen ist es so wichtig, dass wir im Rahmen von Gesundheitsvorsorge-Untersuchungen regelmäßig nach dem Blutdruck gucken. Natürlich haben viele Menschen, wenn sie in eine Arztpraxis kommen primär einen zu hohen Blutdruck, einfach weil sie aufgeregt sind. Das lässt sich aber durch weitere Messungen auch im häuslichen Bereich oder zum Beispiel durch eine Langzeitblutdruckmessung überprüfen, ob es wirklich so ist, dass ein zu hoher Blutdruck besteht. Manchmal sind Symptome, die auf einen Bluthochdruck hinweisen können, Schwindelgefühl, Ohrensausen, Kopfschmerzen oder auch Nasenbluten. Und was ist zu tun, wenn jetzt die Diagnose eines Bluthochdrucks gestellt wurde? Wir schauen mit Ihnen, wo es Möglichkeiten zur Beeinflussung gibt. Zur Erinnerung: Zu den Risiken gehören steigendes Alter, Bestehen von Übergewicht oder Fettleibigkeit, Bewegungsmangel, Diabetes und falsche Ernährung. Die sind alles Stellschrauben, mit denen Sie im weiteren Verlauf versuchen können, den Blutdruck ohne Medikamente positiv zu beeinflussen. Auch Nikotin, ein zu hoher Alkoholkonsum, Stress, depressive Erkrankungen und Schlafstörungen können die Entwicklung eines Bluthochdrucks begünstigen. Dazu gibt es geschlechtsspezifische Risikofaktoren: Frauen in der Schwangerschaft können einen Bluthochdruck entwickeln oder auch Menschen unter einer Hormontherapie. Das können Sie selbst tun Wir werden immer zuerst fragen, welche Risiken in ihrem Lebensstil begründet sind. Wir werden nach ihrem Gewicht gucken. Wir werden nach ihren Nikotingewohnheiten fragen und nach ihren Essensgewohnheiten – insbesondere in Bezug auf Genuss von Salz, Alkohol und Koffein. Es findet eine Untersuchung durch Labordiagnostik und Urindiagnostik statt und wir schicken Sie womöglich zu weiteren fachärztlichem Kolleg:innen, um die Diagnostik zu erweitern. Dann werden wir mit Ihnen besprechen, wo Sie selbst die Stellschrauben in der Hand haben: Ihr Salz-Konsum sollte kleiner als 6 g am Tag liegen. Das ist ein großes Ziel und nur schwer zu erreichen, wenn man bedenkt, dass Salz in vielen unserer Lebensmittel bereits enthalten ist. In jedem Fertigessen werden Sie einen höheren Gehalt an Salz finden als gewünscht. In Brot und Wurstwaren ist Salz vorhanden und auch in Käse ist unterschiedlich viel Salz vorhanden. Da gilt es auf die Produktinformationen zu gucken. Auch das Nachsalzen sollte überprüft werden, ein paar Kräuter sind vielleicht zwar zunächst gewöhnungsbedürftig, aber der Gesundheit zuträglich. Die zweite Stellschraube, die gut angehbar ist: Der Genuss von Koffein . Zu Koffein gehört nicht nur Kaffee oder Espresso, sondern gehört auch schwarzer Tee und grüner Tee. Auch hier kann man versuchen zum Beispiel mal eine Tasse koffeinfreien Kaffee zu trinken. Geschmacklich ist das heute nicht mehr unterscheidbar. Nächster großer Punkt ist das Gewicht : Jedes Kilogramm Übergewicht bedeutet, dass der Körper sich mehr anstrengen muss, dass das Herz mehr Arbeit aufwenden muss, weil durch den erhöhten Widerstand in den Gefäßen der Blutdruck ansteigt und damit eben eine dauerhafte Bluthochdruckerkrankung entsteht. Also gilt es, wenn es möglich ist, das Gewicht zu reduzieren. Nicht jeder von uns kann im weiteren Leben wie Twiggy aussehen, aber oft reicht eine Gewichtsminderung um wenige Kilo, um eine Blutdruckverbesserung zu erreichen. Wer regelmäßig in Bewegung ist mit Ausdauersportarten wie Walken, Spazieren, Fahrradfahren oder Schwimmen, kann erreichen, dass damit eine bessere Blutdruck-Einstellung gelingen kann. Egal, welche medizinische Fachgesellschaft Sie fragen, in aller Regel sollte man 5 x 30 Minuten in der Woche erreichen. Und noch einmal: Bewegung heißt nicht Hochleistungssport! Und wenn Sie die 30 Minuten nicht schaffen, ist es immer noch besser, mit den 10 Minuten zu starten als gar nichts zu tun. Stress im Alltag trägt einen großen Teil zur Entstehung bei. Stress gibt es nicht nur zu Hause durch Streitigkeiten oder durch Überlastung, durch Pflege von Kindern oder anderen Angehörigen. Stress gibt es auch bei der Arbeit oder mit Freunden. Da gilt es zu gucken, ob es Möglichkeiten zur Stressminderung gibt. Und womöglich Zeiteinheiten zur Entspannung einbauen mit autogenem Training, Muskelentspannung oder Meditation oder vielen anderen Methoden, die heute leicht zugänglich sind. Nikotin als solches bewirkt nicht, dass ihr Blutdruck steigt und der Verzicht auf Nikotin bewirkt nicht, dass Ihr Blutdruck dadurch sinkt. Aber jede Zigarette bedeutet, dass die Gefäße geschädigt werden und damit eben das Risiko für Gefäßerkrankungen weiter steigt. Wir können Ihnen das gerne zeigen, indem wir mit Ihnen ihren persönlichen Arriba-Score durchgehen. Dort sieht man genau, wie sich der Genuss von Nikotin auf das persönliche Gefäßrisiko auswirkt. Behandlung mit Medikamenten möglich Betroffene, die es nicht schaffen, durch eine Änderung des Lebensstils eine ausreichend gute Blutdruck-Einstellung zu erlangen, bleiben genug Medikamente, mit denen man in aller Regel eine gute Blutdruck-Einstellung erreichen kann. Es gibt verschiedene Medikamente, die von den Fachgesellschaften in den entsprechenden Leitlinien als Medikamente der ersten oder späteren Wahl eingeteilt werden. Substanzklassen der ersten Wahl: Hierzu gehören die so genannten ACE-Hemmer . Diese Medikamente hemmen die Bildung des körpereigenen Botenstoffs Angiotensin, dadurch wird weniger Angiotensin gebildet und somit kann der Blutdruck gesenkt werden. Dies sind Medikamente wie Ramipril oder Lisinopril und viele andere mehr. Es kommt gar nicht selten zu Reizhusten oder zu Schwellungen im Gesicht oder Mund und Rachenraum. In aller Regel sind die so genannten ACE-Hemmer aber sehr gut verträglich. Genauso Mittel der ersten Wahl sind die so genannten Sartane oder Angiotensin-Rezeptor-Blocker . Dazu gehören Medikamente wie Candesartan, Losartan oder Valsartan und viele andere mehr. Sie spielen der Wirkung des körpereigenen Botenstoffs Angiotensin entgegen. Sie blockieren seine Annahmestelle (den Rezeptor) und wirken damit speziell der blutdruckerhöhenden Wirkung von Angiotensin entgegen. Die Wirkstoffklasse ist nebenwirkungsärmer und in aller Regel sehr gut verträglich. Bei den sogenannten Kalziumantagonisten wie Amlodipin, Nitrendipin oder Lercanidipin ist es, so dass die Gefäße erweitert werden, indem die Muskelzellen der Gefäße entspannt werden. Deswegen kann es auch zum Auftreten von Schwellungen im Bereich der Knöchel kommen oder zu Veränderungen im Bereich des Zahnfleisches. Diese Medikamente können gut mit den mit den vorangehenden Substanzen kombiniert werden. Weitere gut wirksame blutdrucksenkende Medikamente sind die so genannten Wasseraustreiber oder Diuretika . Hier gibt es verschiedene Substanzen, die unterschiedlich schnell eingreifen oder zur Wirkung kommen. Problematisch sind solche Medikamente bei Menschen, die sowieso schon eine eingeschränkte Trinkmenge haben, weil es dann zu einem Austrocknen, einer Exsikkose kommen kann und auch problematisch sind diese Diuretika bei Menschen mit einer Blasenschwäche. Leider ist es auch so, dass sich die Blutsalze unter diesen Medikamenten verschieben können. Deswegen sind unter diesen Medikamenten regelmäßige Kontrollen der Nierenfunktion und der Blutsalze dringlich erforderlich. Unter manchen dieser so genannten Wassertabletten kommt es auch dazu, dass die Lichtempfindlichkeit der Haut zunehmen kann und damit das Auftreten von weißem Hautkrebs begünstigt werden kann. Insofern sind diese Medikamente bei jungen Menschen sicher nicht als erste Wahl zu empfehlen. Mittel der zweiten Reihe: Heute nicht mehr Medikamente der ersten Wahl sind sogenannte Betablocker , wie zum Beispiel Metoprolol oder Bisoprolol. Diese Medikamente sorgen neben einer Blutdrucksenkung auch dafür, dass das Herz langsamer schlägt und damit der Herzmuskel entlastet wird und weniger Sauerstoff verbraucht. Dies ist insbesondere geeignet bei Patientinnen und Patienten, die an einer koronaren Herzekrankung mit Beschwerden oder an einer Herzschwäche leiden. Weitere Medikamente sind sogenannte zentralwirksame Medikamente , die so gehören nicht zu den Mitteln der ersten Wahl. Dazu gehören zum Beispiel Moxonidin, Clonidin und einige andere. Erst wenn wir sehen, dass unter den Medikamenten der ersten Reihe keine ausreichend gute Blutdruck-Einstellung gelingt, dann würde man zu diesen Medikamenten greifen. Verschiedene Optionen der Behandlung Wenn wir anfangen, einen bei Ihnen neu diagnostizierten Bluthochdruck zu behandeln, dann ist es in aller Regel, so dass kein Notfall vorliegt. Damit haben wir auch die Zeit zu fragen und zu klären: Was sind Sie in der Lage, an Ihrem Leben zu verändern? Wollen Sie versuchen, erst einmal ohne Medikamente auszukommen, oder sagen Sie: Momentan habe ich gar nicht die eigenen Ressourcen dazu? Wenn das der Fall ist, dann wollen Sie vielleicht erst einmal anfangen mit einem Blutdruck-Medikament und den Lebensstil später mehr ins Visier nehmen. Oft ist es nicht möglich, Blutdruck-Medikamente wieder abzusetzen, einfach weil die Grundvoraussetzungen sich nicht ausreichend geändert haben. Aber manchmal ist es durchaus so, dass, wenn Patientinnen und Patienten genug Gewicht abgenommen haben, ihren Lebensstil angepasst haben, eine vorher bestehende Medikation nicht mehr erforderlich ist oder zumindest gemindert werden kann. Nach eingeleiteter Medikation bitten wir Sie weiter, Ihre Werte zu kontrollieren, erst im engeren Abstand. Diese Intervalle werden dann verlängert und die Medikamente gegebenenfalls auch angepasst. Wenn Sie jetzt anfangen mit einem blutdrucksenkenden Medikament, ist es bei manchen Menschen so, dass in den ersten Wochen der neue, dann gut eingestellte Blutdruck eher als unangenehm empfunden wird. Dies ist eine Frage der Gewöhnung. Wir lernen, uns an einen zu hohen Blutdruck zu gewöhnen. Es dauert, sich wieder an normale Blutdruckwerte zu gewöhnen, wenn wir davor auf einem zu hohen Druckniveau unterwegs gewesen sind. Insofern geben Sie sich Zeit, sich daran zu gewöhnen. Nach etwas Zeit, bis zu ein paar Wochen, fühlen Sie sich dann in aller Regel wieder fit und auch leistungsfähig. Weitere Informationen: www.hochdruckliga.de/ Dort gibt es viele wissenswerte Materialien, teils zum Herunterladen, teils als Videos, Infos zu weiteren Ansprechpartnern, zu Selbsthilfe-Telefon und Selbsthilfegruppen, sprich ein buntes Portfolio auf hohem wissenschaftlichen Niveau. Dort sind Sie mit ihren Fragen gut unterwegs. Ansonsten stehen auch wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung. geschrieben von Brigitte Sauter Dienstag, den 16. April 2024
11 Apr., 2024
Ausdauertraining macht Spaß und wirkt sich positiv auf den Körper aus: Es kurbelt die Fettverbrennung an, stärkt das Immunsystem, verbessert das Blutbild und reduziert das Herzinfarkt-Risiko. Was ist Ausdauersport? Unter dem Begriff Ausdauersport versteht man alle Sportarten zusammen, bei denen das Aufrechterhalten einer (Fort-)Bewegung über längere Zeit durchgeführt wird. Typische Ausdauersportarten sind Walken, Schwimmen, Radfahren und Laufen. Das Tolle am Ausdauersport: Grundsätzlich kann ihn (fast) jeder betreiben. Insbesondere absolute Anfängerinnen und Anfänger machen schnelle Fortschritte, wenn sie sich an einen einfachen Trainingsplan halten und regelmäßig trainieren. Schon nach 4 bis 6 Wochen lassen sich oft deutliche Verbesserungen erkennen. Wer die ersten, oft frustrierenden und schwierigen Trainingseinheiten also erstmal hinter sich gebracht hat, darf mit schnellen Erfolgen rechnen und je besser eine Sache beherrscht wird, desto mehr Spaß macht sie. Es trainiert allerdings nicht nur die Muskulatur, sondern auch den Stoffwechsel und fordert vor allem das Herz-Kreislauf-System heraus – somit den wichtigsten aller Muskeln, den Herzmuskel. Regelmäßiges Training stärkt langfristig den Herzschlag. Das heißt, dass das Herz mit jedem einzelnen Schlag mehr Blut in Umlauf bringt, als es ohne Sport der Fall ist. Der Körper wird also besser durchblutet. Das macht sich mit mehr Vitalität, einem besseren Immunsystem und niedrigerem Cholesterinspiegel bemerkbar. Langfristig verringert die bessere Durchblutung das Risiko für Gefäßkrankheiten und Herzinfarkte. Den Kopf frei bekommen Ausdauertraining eignet sich besonders gut zum Abnehmen. Während der langen Trainingseinheiten im gemütlichen Plaudertempo lernt der Körper, effizient Fett zu verbrennen. Zudem verbrennt jede Ausdauereinheit viele Kalorien und hilft schneller ein Kaloriendefizit zu erreichen und es macht die Muskeln effizienter, da es die maximale Sauerstoffaufnahme des Körpers erhöht und somit Energie für die Muskeln bereitstellt. Da das Training eine bewusste Auszeit vom Alltag ist, hilft es auch beim Umgang mit Stress. Denn in dem Moment geht es nur um Sie. Besonders Sport im Freien hilft, Abstand zu gewinnen, den Kopf freizubekommen und den Kreislauf in Schwung zu bringen. Mehrmals die Woche kleine Einheiten Die empfohlenen 150 Minuten in der Woche können in kleinere Einheiten aufgeteilt werden. Es gibt aus medizinischer Sicht keinen Grund, dass die Bewegung am Stück ausgeführt werden muss. Diese Flexibilität macht es natürlich einfacher, den Sport in den Alltag einzupassen. Ein kleiner Sprint auf dem Weg zum Supermarkt, Rasen mähen oder zehn Kniebeugen beim Zähneputzen, alles zählt. So werden regelmäßig moderate Reize gesetzt und der Körper hat genug Erholungsphasen. Eine Einheit kann zum Beispiel ein Aerobic- oder Spinning-Kurs im Fitnessstudio oder ein kurzes hoch intensives Muskelworkout (kurze Intervalle mit hohem Gewicht) sein. Das verbrennt in kurzer Zeit besonders viele Kalorien und trägt gleichzeitig zur Verbesserung der Grundlagenausdauer bei. Gemeinsam Sport machen Aus eigener Erfahrung ist es wichtig, sich Sportarten nach Vorlieben auszuwählen. Empfehlenswert ist auch Sport in Gruppen oder Sport mit Freunden zur gegenseitigen Motivation. Für den Anfang kann es helfen, direkt nach der Arbeit loszulegen und die Tasche für den Sport am Abend davor zu packen, da wir alle wissen: Ist man erst einmal zu Hause, fällt es einem viel schwerer, sich wieder zu motivieren aktiv zu werden. geschrieben von Marvena Zeller Donnerstag, den 11. April 2024
14 März, 2024
Wie Sie möglicherweise schon erfahren haben, wurde nach der elektronischen Krankschreibung inzwischen auch das elektronische Rezept eingeführt. Der wesentliche Unterschied: Im Unterschied zu früher erhalten Sie dabei kein ausgedrucktes Papierrezept mehr. Dazu ist es erforderlich, dass Ihre Krankenkassenkarte im jeweiligen Quartal in der Praxis eingelesen wurde. Danach können Ihre Medikamente digital verordnet werden. Sie können dann wie gewohnt Ihre Rezepte bestellen und sobald das Rezept signiert und somit freigeschaltet ist, einfach mit Ihrer Krankenkassenkarte (elektronische Gesundheitskarte) in der Apotheke einlösen. Dadurch können Sie langfristig helfen, Papier zu sparen und vor allem Zeit für unnötige Wege in die Praxis. Eine neue Karte ist dazu nicht erforderlich. Das Rezept selbst ist allerdings nicht auf Ihrer Karte, sondern auf einem besonders gesicherten Server gespeichert. Die Apotheke liest Ihre Karte ein und erhält so Zugriff auf das Rezept. Wer das elektronische Rezept nutzen kann Momentan können allerdings nur Patientinnen und Patienten, die in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind, ein elektronisches Rezept erhalten. Außerdem ist ein digitales Rezept zunächst vorerst nur für apothekenpflichtige Arzneimittel möglich. Es wird aber daran gearbeitet, dass zukünftig auch Privatrezepte und neben den apothekenpflichtigen Medikamenten ebenso nicht verschreibungspflichtige Medikamente sowie Heil- und Hilfsmittel oder Verbandsmittel per eRezept verordnet werden können. Eine andere Möglichkeit ist die Einlösung eines Rezeptes mit der eRezept-App. Hierfür brauchen Sie ein Smartphone (ab iOS 14 oder Android 7) sowie eine neuere elektronische Gesundheitskarte mit Kontaktlos-Funktion sowie eine dazugehörige PIN. Beides können Sie bei Ihrer Krankenkasse anfordern. Eine Bereitstellung ist jedoch noch nicht bei allen Krankenkassen möglich. Wenn Sie die App installiert haben und eine Freischaltung über den PIN durchgeführt haben, können Sie die Verschreibungen direkt auf Ihr Handy erhalten. Weitere Informationen zur App können Sie im App-Store und auf www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de erhalten. geschrieben von Dr. Hertramph Donnerstag, den 14. März 2024
von Brigitte Sauter 12 Feb., 2024
In Deutschland leiden rund 10 bis 20 Prozent aller über 60-Jährigen unter Verkalkungen der Becken- und Beinarterien, einer sogenannten peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), auch „Schaufensterkrankheit“ genannt. Expertinnen und Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus, da viele Betroffene lange Zeit keine oder nur hin und wieder Symptome zeigen. Doch was steckt dahinter? Arterien sind die Blutgefäße in unserem Körper, die das sauerstoffreiche Blut vom Herzen in die Peripherie, also in die Arme und Beine transportieren. Wenn diese Gefäße enger werden durch Verkalkungen und entzündliche Prozesse in den Gefäßwänden, dann wird die Zufuhr des lebensnotwendigen Sauerstoffs und der Nährstoffe vermindert – im schlimmsten Fall sogar eingestellt. Immer da, wo nicht genug dieser Substanzen zur Verfügung stehen, verschlechtert sich die entsprechende Körperfunktion. Schmerzbedingtes Stehenbleiben vor Schaufenstern Dies macht sich je nach Stadium der Erkrankung unterschiedlich bemerkbar. Unterteilt wird die pAVK in 4 Stadien nach La Fontaine: Stadium 1: keine Beschwerden. Stadium 2: Beschwerden beim Gehen, hier wird nach der noch möglichen Gehstrecke unterschieden (200 m) Stadium 3: Beschwerden in Ruhe Stadium 4: Absterben von Gewebe Vielen ist die Erkrankung unter dem Begriff „Schaufensterkrankheit“ bekannt: Mit dem schmerzbedingten Stehenbleiben vor Schaufenstern, vermeiden es Betroffene, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass Beschwerden vorliegen. Nach unterschiedlich langer Pause ist das Körperteil wieder ausreichend gut mit Sauerstoff versorgt, es kann mit dem Gehen weitergehen. Dies ist in Stadium 2 der Fall. Im Stadium 3 leidet der Betroffene bereits unter Schmerzen in Ruhe, im Stadium 4 kommt es zum Absterben von Gewebe – gerne als Nekrosen im Bereich der Zehen oder als Geschwüre im Bereich von Füßen und Unterschenkeln. Ursachen der Erkrankung Die pAVK ist eine Erkrankung des höheren Alters. Die Hauptrisikofaktoren liegen oft in unserem Lebensstil begründet: Zu nennen sind hier vor allem Nikotinabusus, Diabetes mellitus sowie Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen – alles Bedingungen, die wir wenigstens zum Teil beeinflussen können. Hinzu kommen weitere Faktoren wie familiäre Belastung, Alkohol, ungesunde Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel und vieles mehr. Über 90 % aller Durchblutungsstörungen treten im Bereich der unteren Extremitäten auf, deswegen legen wir darauf unser Augenmerk. Je nachdem, wo die Beschwerden sich bemerkbar machen, spricht man von: pAVK vom Beckentyp (ca. 35%): dabei sind Verengungen im Bereich der Bauch- und Beckengefäße verantwortlich pAVK vom Oberschenkeltyp (ca. 50%): dabei liegen die Verengungen im Bereich der Oberschenkel bis zu den Kniearterien pAVK vom Unterschenkeltyp (ca. 15%): dabei liegen die Gefäßverengungen unterhalb des Knies pAVK vom Mehretagentyp: dabei sind mehrere Etagen betroffen Behandlungsmöglichkeiten In allen Stadien der Therapie ist Folgendes erforderlich: Klärung der Durchblutungssituation mit Bildgebung, je nach Untersuchungsmethode bereits mit Gefäßerweiterung im Rahmen der Intervention Verbesserung der Durchblutung durch Beeinflussung der Fließeigenschaften des Blutes oder Blutverdünnung optimale Einstellung der Fette mit einem entsprechenden Medikament (die Gefäßwände werden unter den sogenannten Statinen glatter, damit ist das Risiko für einen akuten Verschluss vermindert) Wundversorgung mit ggfs. Auch antibiotischer Therapie ggfs. gefäßerweiternde Medikamente optimale Einstellung von Bluthochdruck und Zuckerkrankheit Lebensstiländerung durch Rauchstopp, verbesserte Ernährung, Gewichtsreduktion und Gehtraining Selbst aktiv werden mit Gehtraining So lange die peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit Beschwerden bis zur Schaufensterkrankheit verursacht, ist bei entsprechenden medizinischen Maßnahmen und den Veränderungen des eigenen Lebensstils VIEL erreichbar. Beim regelmäßigen Gehtraining werden Umgehungskreisläufe gebildet. Dadurch wird die Sauerstoffversorgung gesteigert und die Muskulatur kann wieder besser arbeiten. Folgendes Gehtraining wird empfohlen: in den ersten Wochen täglich 2-3-mal mindestens 20 Minuten in zügigem Tempo gehen; bei Beginn der Beinschmerzen stehen bleiben und erst dann weiterlaufen, wenn der Schmerz nicht mehr spürbar ist. nach circa 4 Wochen Steigerung des Gehtrainings auf 2-3 mal täglich 30 Minuten; auch hier gilt es bei Beginn der Schmerzen stehen zu bleiben und erst dann weiter zu laufen, wenn der Schmerz nicht mehr zu spüren ist zusätzlich sind Gymnastik mit Dehnübungen und Zehenübungen, Kniebeugen, Aqua Jogging und/oder Nordic Walking eine gute Ergänzung. im weiteren Verlauf gilt es, diese Bewegung im Alltag beizubehalten, also Strecken zu Fuß und nicht mit dem Auto zu gehen, lieber Treppensteigen als Aufzugfahren Manche werden jetzt denken, dass sich das sehr aufwändig anhört. Zugegeben: Das stimmt. Aber der Preis ist, dass Sie selbst etwas für Ihre Gesundheit tun können und sich hoffentlich vor den gravierenden Folgen einer AVK bewahren können, nämlich im schlimmsten Fall einer Amputation. Es gibt außerdem Sportvereine, die Kurse zum Gehtraining anbieten, um Betroffenen den Start zu erleichtern, die Verantwortung trägt jeder Mensch letztlich für sich selbst. Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/pavk https://herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/pavk/therapie https://www.dga-gefaessmedizin.de/fileadmin/content/PDFs/DGA-PAVK-Broschuere_V2Endfass.pdf https://www.kreiskliniken-reutlingen.de/dokumente/upload/Flyer_AVK_DE.pdf geschrieben von Brigitte Sauter Montag, den 12. Februar 2024
01 Feb., 2024
Geschätzt 15 Millionen Deutsche sind davon betroffen, doch obwohl so viele Menschen darunter leiden, kennen den Begriff nur wenige: das metabolische Syndrom. Es bündelt gleich mehrere der größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch was genau steckt dahinter und wie lassen sich die Symptome erkennen? Zunächst zur Begrifflichkeit: Der griechische Begriff „metabolisch“ bedeutet stoffwechselbedingt. Von einem Syndrom spricht man dann, wenn verschiedene Symptome zur gleichen Zeit auftreten. Beim metabolischen Syndrom treten folgende Symptome bzw. Krankheitsbilder gemeinsam auf: Übergewicht mit bauchbetonter Fetteinlagerung (Adipositas) Bluthochdruck erhöhter Nüchternblutzucker gestörter Fettstoffwechsel Wohlstandssyndrom der westlichen Länder All diese Faktoren erhöhen das Risiko für die Entwicklung von Diabetes, Herzerkrankungen und verengten Arterien in den Beinen. Dabei ist jedes dieser Symptome allein ein Risikofaktor, häufig treten sie jedoch gemeinsam auf und erhöhen das Risiko so besonders stark. Da das metabolische Syndrom und die entsprechenden Folgeerkrankungen insbesondere in reichen westlichen Ländern häufig vorkommen und vom dortigen Lebensstil (Bewegungsmangel, Überernährung) mitverursacht werden, spricht man auch vom Wohlstandssyndrom. Ursachen des metabolischen Syndroms Für die Entstehung des metabolischen Syndroms spielt das Hormon Insulin. Dieses wird bei steigendem Blutzucker ausgeschüttet und dient dazu, den Blutzucker zu senken, indem er in die Zellen aufgenommen wird. Bei Patient:innen mit einem metabolischen Syndrom sind die Insulinspiegel im Blut häufig chronisch erhöht, u.a. verursacht durch Überernährung und Bewegungsmangel. In der Folge werden die Zellen weniger empfindlich für Insulin, weshalb der Blutzucker erhöht bleibt, da er nicht in die Zellen aufgenommen wird. Als Gegenmaßnahme wird wieder mehr Insulin ausgeschüttet, was das Hungergefühl und die Nahrungsaufnahme erhöhen – es kommt zu einem Teufelskreis. Persönliche Risikobewertung Bei unserer ärztlichen Gesundheitsvorsorgeuntersuchung wird wie in der Erstanamnese erfragt, ob eine familiäre Vorbelastung besteht, neu hinzugekommen ist oder sich das Körpergewicht kürzlich verändert hat. Auch die Ernährung, körperliche Aktivität und Raucherstatus spielen für die Risikobewertung eine Rolle. Darüber hinaus werden der Blutdruck gemessen und der BMI errechnet, ergänzend erfolgt eine Blutentnahme, um den Blutzucker und die Fette zu bestimmen. Manchmal werden auch die Leber- und Nierenwerten geprüft, allerdings ist dies ein nicht gesetzlich verankerter Bestandteil des Checks. Ebenso wird eine Urinprobe der Patient:innen untersucht. Um eine genaue Bewertung der persönlichen Risikosituation hinsichtlich der Fette treffen zu können, nutzen wir den Arriba Score. Ultraschall- und EKG-Untersuchungen werden je nach Vorerkrankungen oder Dauermedikation durchgeführt, sie gehören nicht standardmäßig zum Check. Behandlungsmöglichkeiten Das Hauptziel bei der Behandlung eines metabolischen Syndroms ist, die Entwicklung von Typ-2-Diabetes, Herzerkrankungen und Schlaganfällen zu verhindern. In der Frühphase kann dies durch disziplinierte Veränderungen des Lebensstils erreicht werden, mit der Betonung auf gesunder Ernährung (fettarme und salzarme Kost) und Bewegung. In fortgeschrittenen Stadien können auch Medikamente das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern. Eingesetzt werden in erster Linie Cholesterinsenker (Statine). Weitere Erkrankungen wie ein Bluthochdruck sollten ebenfalls behandelt werden. Eine gesunde Lebensweise ist jedoch auch dann unumgänglich. Bewegung und Ernährung Generell gelten die folgenden Empfehlungen: Sie sollten sich möglichst an 5 Tagen der Woche mindestens 30 Minuten bewegen oder Sport treiben. Dadurch werden die Blutzucker-, Blutdruck- und Blutfettwerte gesenkt, die Gewichtsabnahme gefördert und die Insulinempfindlichkeit gesteigert. Nehmen Sie mehr Obst, Gemüse und Ballaststoffe, weniger gesättigte Fettsäuren (Butter, Fleisch, fettige Milchprodukte wie Käse, Kokosöl, Palmöl) und wenig Salz zu sich. Empfohlen wird außerdem, ein- bis zweimal pro Woche Fisch zu essen. Verzichten Sie möglichst auf Fertiggerichte, kochen Sie lieber selbst. Wählen Sie lieber weißes als rotes Fleisch. Eine solche Ernährungsumstellung wirkt sich positiv auf Blutdruck, Blutfette, Blutzucker und Insulinresistenz aus. Wenn Sie die Ernährung umstellen und sich außerdem mehr bewegen, sodass Sie Gewicht verlieren, ist das zusätzlich positiv, denn schon eine geringe Reduktion des Körpergewichts kann das Risiko für Folgeerkrankungen senken. Auch das Rauchen aufzugeben, ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um Erkrankungen des Herzens und der Gefäße zu verhindern. Sprechen Sie uns an, wir unterstützen Sie in Ihrem Vorhaben. geschrieben von Marvena Zeller Donnerstag, den 1. Februar 2024
von Brigitte Sauter 19 Jan., 2024
Die Frage nach der Bestimmung des Vitamin D-Spiegels, gerade auch als Igel-Leistung, ist weiterhin eine der häufigsten in unserer Praxis. Und tatsächlich weisen nicht wenige Patientinnen und Patienten einen erniedrigten Spiegel auf. Man geht von einer Minderversorgung bei 13 Prozent aller Männer zwischen 18 und 79 Jahren und 15 Prozent aller Frauen aus. Bei Bewohnerinnen und Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen geht man sogar von einer Unterversorgung von 50 bis 80 Prozent aus. Warum manche Menschen unter einem Mangel leiden Viele Menschen, die im Sommer ihre Vitaminreserven auffüllen, indem sie sich regelmäßig im Tageslicht aufhalten (mit unbedecktem Gesicht und Armen über ca. 30 Minuten mit nur einem geringen Sonnenschutz, aber ohne Sonnenbrand) und im Winter ausreichend Vitamin D zu sich nehmen (zum Beispiel über fettreichen Fisch wie Makrele, Lachs und Hering oder etwas weniger auch über Eier, Fleisch und Innereien), haben einen ausreichend hohen Spiegel. Dies gelingt aber nicht jedem Menschen. Ein besonders großes Risiko für einen Mangel haben alle Menschen, die wenig ans Tageslicht kommen – sei es aus beruflichen Gründen oder weil sie bettlägerig sind. Aber auch Menschen, die aus kulturellen oder religiösen Gründen einen großen Teil ihrer Haut verhüllen, sind gefährdet ebenso wie auch Menschen, die über den Darm aus Krankheitsgründen nicht ausreichend Vitamin D resorbieren können, Menschen nach sogenannten bariatrischen Operationen und dunkelhäutige Menschen. Bei Mangel Vitamin D zuführen Diese Menschen müssen versuchen über die Ernährung ausreichend Vitamin D zu sich zu nehmen. Wenn damit allein die Versorgung nicht ausreichend ist oder wenn es womöglich zu Folgeschäden eines Mangels, im schlimmsten Fall zu Knochenbrüchen bei einer Osteoporose gekommen ist, ist es erforderlich, zusätzlich Vitamin D zuzuführen. Dazu würde man zunächst den Speicher auffüllen, um dann mit einer regelmäßigen Gabe fortzufahren. In diesem Rahmen findet dann auch eine Laborkontrolle statt. Generell gilt: Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung, genug Aufenthalt im Tageslicht und einer ausgewogenen Ernährung (Vitamin D-Quellen siehe oben) ist immer die sinnvollste Herangehensweise und schützt womöglich vor Komplikationen. Ihr persönliches Osteoporose-Risiko können Sie hier berechnen: http://www.osd-ev.org/files/8714/9691/3027/osteoporose-risiko-test.pdf Lassen Sie sich beraten Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, Vitamin D zu sich zu nehmen, so sprechen Sie bitte mit uns darüber, wie auch über jedes andere frei verkäufliche Medikament. Manches, was Sie in den Supermärkten aus den Regalen fischen, ist nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Mittlerweile kommt manchmal im Zusammenhang mit der Vitamin D-Einnahme auch die Frage nach der zusätzlichen Einnahme von Vitamin K. Dazu gibt es noch keine eindeutigen Ergebnisse, die zu einer Empfehlung der Einnahme geführt hätten. Allerdings kann man beispielsweise sagen, dass in Japan die Gabe von Vitamin K zur Verhinderung und Behandlung der Osteoporose empfohlen wird. Für Europa und Deutschland gilt noch keine solche Empfehlung; hier sind weitere Studien abzuwarten. geschrieben von Brigitte Sauter Freitag, den 19. Januar 2024
von Brigitte Sauter 12 Dez., 2023
Es gibt viele Gründe dafür, dass wir unzureichend mit Eisen versorgt sein und so eine Blutarmut entwickeln können. Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist ein Eisenmangel die häufigste Ursache für eine Anämie, auch nach Operationen kann eine solche auftreten, nach Blutungen im Magendarmtrakt, ebenso bei einer rein vegetarischen oder veganen Kost oder auch beispielsweise bei Resorptionsstörungen. Frauen leiden bis zu 5x häufiger an einem Eisenmangel. Circa 10 Prozent der Bevölkerung sind im Laufe ihres Lebens betroffen. Typische Symptome: Müdigkeit, aber auch Schlafstörungen, Konzentrationsstörung Abgeschlagenheit verminderte Belastbarkeit, evtl, verbunden mit Luftnot und Thoraxschmerzen bei Belastung Mundwinkelrhagaden, brennende Zunge , Haut-und Nagelveränderungen Blässe der Haut und Schleimhäute Diagnostiziert wird ein Eisenmangel über eine Laboruntersuchung, wo einerseits der rote Blutfarbstoff, und bei typischen Veränderungen dazu der Eisenspeicher bestimmt wird. Daraus lässt sich dann ablesen, ob ein Mangel besteht. Je nach anzunehmender Ursache erfolgt anschließend die Gabe über die Nahrung oder über Nahrungssupplemente. In wenigen Fällen kann es erforderlich sein, Eisen als Infusion zuzuführen, z.B. bei Nichtverträglichkeit oder auch bei Resorptionsstörungen bei beispielsweise entzündlichen Darmerkrankungen. Eisenbedarf für Männer und Frauen nach den Wechseljahren: 10 mg / Tag fortpflanzungsfähige Frauen: 15 mg / Tag Schwangere: 20 mg / Tag stillende Frauen: 30 mg / Tag Generell ist es wichtig, den Auslöser des Mangels zu finden und wenn möglich auszuschalten. Allerdings wird das nicht immer möglich sein. Dann gilt es erst einmal möglichst über die Nahrung genug Eisen zuzuführen. Dabei gibt es Eisenquellen in tierischen und in pflanzlichen Nahrungsmitteln. Wenn Eisen über die Nahrung nicht in ausreichender Menge aufgenommen werden kann und eine Gabe über Tabletten erfolgt, dann sollte die gleichzeitige Zufuhr von Kaffee, Schwarztee und Grüntee, Kakao, Milchprodukten, Rotwein und calciumreichen und oxalatreiche Nahrungsmitteln NICHT erfolgen. Typische Nebenwirkungen einer Eisengabe mit Tabletten sind Magendarmbeschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit; Verstopfung ( selten auch Durchfall) und schwarzer Stuhlgang. Pflanzliche Eisenquellen (mg Eisen /100 Gramm) Weizenkleie 16 Kürbiskerne 12,5 Amaranth 9 Leinsamen, Quinoa 8 Pistazien, Hirse 7 Sonnenblumenkerne 6 Pinienkerne 5 Mandeln, Haselnüsse, Haferflocken, Dinkel 4 Knäckebrot, Vollkorn mit Sesam 4,3 Cashews 3 Walnüsse 2,5 Erdnüsse 2,4 Vollreis, Roggenbrot 1,7 Basilikum 7 Brennnessel 4 Topinambur 3,7 Petersilie 3,6 Schwarzwurzel 3,3 Spinat, Löwenzahn, Kresse 3 Feldsalat 2 Erbsen 1,9 Getrocknete Sojabohnen 9,7 Getrocknete Linsen 8 Getrocknete Kichererbsen, dicke Bohnen , weiße Bohnen 6 Getrocknete Pfirsiche 6,5 Getrocknete Aprikosen 4,4 Getrocknete Feigen 3,2 Getrocknete Bananen 2,8 Tofu 5,4 Tierische Eisenquellen (mg Eisen /100 Gramm) Blutwurst 29,4 Leber 18 Rindfleisch 2,1 Schweinefleisch 1,4 Muscheln 5,8 Ölsardinen 2,5 Seelachs 0,2 Schnittkäse 0,3 Weichkäse 0,2 Sojamilch 0,4 Eigelb 5,5 Eiweiß 0,1 geschrieben von Brigitte Sauter Dienstag, den 12. Dezember 2023
von Brigitte Sauter 29 Nov., 2023
Die Zahlen sind eindeutig: Die Häufigkeit von Depressionen hat in und seit der Pandemie deutlich zugenommen. Schätzungsweise erkranken in Deutschland ungefähr 12 bis 25 Prozent aller Menschen im Laufe ihres Lebens einmal an einer depressiven Episode. Frauen sind dabei doppelt so häufig betroffen wie Männer. Mit steigendem Lebensalter erhöht sich auch die Erkrankungshäufigkeit. Eine Erkrankung betrifft alle im Lebenssystem: innerhalb der Familie entweder direkt aufgrund einer eigenen Erkrankung (23 Prozent) oder indirekt als Angehörige (37 Prozent); oder beispielsweise am Arbeitsplatz, wo 15 Prozent der Mitarbeitenden einen Suizid oder Suizidversuch im Kolleginnenkreis erlebt haben. Anzeichen und Symptome Personen, die an einer Depression erkrankt sind, fühlen sich meist über längere Zeit (mindestens zwei Wochen) bedrückt, niedergeschlagen, Interessenslosigkeit, antriebslos, schneller müde, leiden unter Konzentrationsstörungen oder auch unter Schlafstörungen. Manche Menschen haben damit verbunden einen gesteigerten oder einen verminderten Appetit und/oder ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Es können auch körperliche Symptome wie Rücken-, Kopf- und Bauchschmerzen, Verdauungsprobleme, Schwindel und Druckgefühle in Hals und Brust sowie verminderte sexuelle Lust (Libido) oder Potenzstörungen auftreten. Wegen der Vielfalt der möglichen Symptome und der damit möglicherweise verbundenen Ursachen ist eine sorgfältige ärztliche Abklärung der Beschwerden notwendig, ggf. können weitere Untersuchungen bei Spezialist:innen angebracht sein. Der Zwei-Fragen-Test Erste Hinweise auf eine Depression kann ein einfacher Test liefern: der Zwei-Fragen-Test nach Whooley. Fühlten Sie sich im letzten Monat häufig niedergeschlagen, traurig, bedrückt oder hoffnungslos? Hatten Sie im letzten Monat deutlich weniger Lust und Freude an Dingen, die Sie sonst gerne tun? Wenn Sie beide Fragen mit „Ja“ beantworten, sollten Sie sich Hilfe suchen. Eine erste Anlaufstelle kann ein Gespräch in Ihrer hausärztlichen Praxis sein. Leider zögern viele Menschen lange, bevor sie sich Hilfe suchen. Nur 32 Prozent aller Betroffenen suchen sich zeitnah Hilfe, über 65 Prozent brauchen länger, bis sie sich professionelle Hilfe suchen – im Schnitt 2,5 Jahre. Mögliche Ursachen einer Depression Die Ursachen für Depressionen sind sehr unterschiedlich. Man geht davon aus, dass es ein Zusammenspiel aus biologischen, seelischen und zwischenmenschlichen Faktoren gibt. Gefährdet sind Menschen, deren Angehörige selbst an einer Depression gelitten haben sowie Patientinnen, die Angehörige mit Suizidversuchen in der Vorgeschichte hatten, aber auch Menschen mit Suchterkrankungen, Menschen mit schweren chronischen körperlichen, neurologischen oder psychischen Erkrankungen sowie Menschen mit belastenden Lebensereignissen in der Vorgeschichte, mit Traumata oder Verlusterfahrung. Bei 60 bis 75 Prozent aller Betroffenen folgt nach einer ersten depressiven Episode mindestens eine weitere (rezidivierende Depression). Bei rezidivierenden Depressionen treten durchschnittlich sechs Episoden über die Gesamtlebensdauer auf. Depressionen können Menschen in jedem Lebensalter betreffen. Etwas häufiger als im Durchschnitt sind sie in der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen. Etwas weniger häufig bei Menschen unter 30 und bei Menschen über 70. Untersuchung und Diagnostik Zu der Untersuchung und Diagnostik gehört ein ausführliches ärztliches Gespräch, ggf. auch ein Fragenscore zum Ermitteln der Depressionsschwere. Des Weiteren gehört auch eine körperliche Untersuchung dazu. Außerdem kann es in bestimmten Fällen sinnvoll sein, Blut- und Urinwerte zu bestimmen und ein EKG durchzuführen (z. B. bei einer geplanten Behandlung mit Medikamenten). Behandlungsmöglichkeiten Generell geht es darum, dass es Betroffenen in der Erkrankung ganzheitlich wieder besser geht, dazu können einige Allgemeinmaßnahmen sehr hilfreich sein: Manchmal ist es erforderlich, die betroffene Person „aus dem Verkehr zu ziehen“, also arbeitsunfähig zu schreiben und erst einmal danach zu suchen, was es an Möglichkeiten aus sich heraus gibt, was früher gut getan hat, das persönliche Hilfesystem zu aktivieren, also Freundinnen und Familie mit ins Boot zu holen. Manchmal wiederum bietet das Belassen im gewohnten Setting, also am Arbeitsplatz eine bessere Tagesstruktur, was dann gegen eine Krankschreibung spräche. Was können Betroffene selbst tun? Der erste Schritt ist oft der schwerste: Gestehen Sie sich ein, dass Sie Unterstützung brauchen, dass gerade nicht alles im Lot ist. Mit diesem ersten Eingeständnis ist der erste Schritt und damit der entscheidende Schritt getan. Bleiben Sie körperlich aktiv oder nehmen Sie körperliche Aktivitäten wieder auf. Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Stimmung und macht emotional stabiler. Entscheidend ist, dass Sie etwas finden, was Sie über längere Zeit regelmäßig ausüben. Überlegen Sie, was Ihnen früher gut getan hat. Bei Aktivitäten im Freien tanken Sie Licht, das hilft zusätzlich. Generell sollten Sie täglich 30 Minuten im Tageslicht verbringen. Bei den körperlichen Aktivitäten geht es nicht darum, dass Sie sich oder anderen beweisen müssen, was Sie alles können, es geht nicht um Leistungssport, sondern um einen vorübergehenden Abschied von der lähmenden Starre auf der Couch. Halten Sie weiter aktiv soziale Kontakte, gehen Sie Ihren Hobbys, Vereins- und Freizeitaktivitäten nach. Das kann im günstigsten Fall zu einer Aufwärtsspirale führen. Einsamkeit verstärkt die Depression und führt damit weiter in eine Abwärtsspirale. Die verbesserte Stimmung weckt Freude an Begegnungen, und diese verbessern weiter die Stimmung. Überfordern Sie sich dabei nicht, es kann auch eine kleine Begegnung sein, eine Tasse Tee auf der Terrasse, ein Telefonat oder was auch immer: alles ist besser als Einigeln! Fangen Sie an, Glücksmomente zu finden. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit kann das wahrgenommene Lächeln oder ein freundliches Wort helfen, im Alltag auch mal einen Lichtblock zu empfinden. Nehmen Sie bei einem Rückfall oder bei Auftreten einer neuen Episode zeitnah ärztliche Hilfe in Anspruch! Achten Sie auf einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus. Betäuben Sie sich nicht mit Alkohol, Medikamenten oder Drogen. Deren Entzug kann depressive Symptome verstärken. Sollte bei Ihnen bereits eine Abhängigkeit vorliegen, holen Sie sich Hilfe! Nehmen Sie ärztlich verordnete Medikamente regelmäßig ein und setzen diese nicht ohne Rücksprache ab. Haben Sie Geduld, Antidepressiva sind keine Wundermittel, es dauert durchaus bis zu 14 Tage, bis ein Wirkeintritt zu beobachten und zu spüren ist. Ein plötzliches Weglassen der Medikamente kann zu unangenehmen und manchmal sogar gefährlichen Absetzsymptomen führen. Besprechen Sie mit behandelnden Ärzt:innen, was Sie tun können, wenn Sie die Einnahme einmal vergessen sollten. Was ist wann zu tun: Welche Verfahren Fachleute empfehlen Leichte Depression: Wenn Sie eine leichte Depression haben, können vielleicht schon einfache Maßnahmen wie beratende Gespräche, Informationen aus Büchern oder Online-Programme ausreichen. Manchmal kann auch eine Psychotherapie ratsam sein. Eine Behandlung mit Antidepressiva sollte nicht als Erstes zum Einsatz kommen, kann jedoch in bestimmten Situationen helfen. Mittelschwere Depression: Hier empfehlen Fachleute zusätzlich zu Selbsthilfe-Maßnahmen entweder eine Psychotherapie oder Antidepressiva. Beide können sehr wahrscheinlich gleich gut helfen. Zusätzlich kann Ihr Arzt oder Ihre Psychotherapeutin Ihnen ein Online-Programm oder eine App anbieten. Schwere Depression: Antidepressiva und Psychotherapie gemeinsam sind hier am wirksamsten. Daher ist diese Kombination bei einer schweren Depression empfehlenswert. Zusätzlich können Online-Angebote die Kombinationsbehandlung unterstützen. Prognose Die Prognose im Hinblick auf die einzelne depressive Episode ist in der Regel gut: Bei entsprechender Behandlung ist davon auszugehen, dass bei 60 bis 80 Prozent der erkrankten Personen innerhalb von 6 Wochen eine deutliche Besserung der Symptome eintritt. Bei mehr als der Hälfte der Betroffenen kommt es im weiteren Verlauf des Lebens zu erneuten depressiven Episoden. Je schwerer die Depression, desto schlechter ist die Prognose. Die Prognose ist bei älteren Menschen mit wiederkehrenden oder chronischen Depressionen besonders ungünstig. Bei depressiven Personen besteht eine erhöhte Sterblichkeit infolge von Suizid, Unfällen, Herzkrankheiten, Atemwegserkrankungen und Schlaganfällen. Es besteht ein erhöhtes Risiko, Alkohol- oder Drogenprobleme zu entwickeln. Hilfsangebote Auf folgenden Internetseiten finden Betroffene Informationen und Hilfsangebote: Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) Deutsche Depressionshilfe Deutsches Bündnis gegen Depression Deutsche Depressionsliga Freunde fürs Leben (Suizidprävention) Liste bundesweiter Beratungsangebote bei suizidalen Krisen: Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention Der Dachverband Gemeindepsychiatrie e. V. Telefon-Hotlines Info-Telefon Depression: Hotline kostenfrei unter 0800 3344 533. Bietet krankheits- und behandlungsbezogene Informationen und Anlaufstellen im Versorgungssystem. Sprechzeiten sind Mo, Di, Do 13.00–17.00 Uhr, Mi, Fr 8.30–12.30 Uhr. Telefonseelsorge: kostenfreie Hotline ist über die Telefonnummern 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 und 116 123 erreichbar. Wertvolle Patient:innen-Informationen Depression – eine Information für Angehörige und Freunde: https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/depression-ratgeber-fuer-angehoerige#wie-kann-sich-eine-depression-aeussern https://deximed.de/home/klinische-themen/psychische-stoerungen/patienteninformationen/depression/depression geschrieben von Brigitte Sauter Mittwoch, den 29. November 2023
10 Nov., 2023
„Weg vom Geist“ oder auch „ohne Geist“ – so lautet die wörtliche Übersetzung des Begriffs „Demenz“. Er stammt aus dem Lateinischen und beschreibt damit bereits ein wesentliches Merkmal von Demenzerkrankungen. Handelt es sich um eine Demenz, kommt es bei Betroffenen zu Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Merkfähigkeit. Im weiteren Verlauf verschwinden auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses, sodass die Betroffenen zunehmend erworbene Fähigkeiten und Fertigkeiten verlieren. Verschiedene Formen von Demenz Man unterscheidet zwischen primären und sekundären Formen der Demenz. Zur primären Form gehört unter anderem die Demenz vom Typ Alzheimer und die vaskuläre Demenz. Beide Formen sind unumkehrbar. Sekundäre Formen sind die Folge von Grunderkrankungen, wie zum Beispiel Stoffwechselerkrankungen, Vitaminmangelzustände, chronische Vergiftungszustände durch Alkohol oder Medikamente. Diese sind behandel- oder zum Teil heilbar. Die primären Formen, wie die bereits oben erwähnte vaskuläre Demenz, ist in der Regel auf Erkrankungen der Blutgefäße im Gehirn zurückzuführen. Wie bei Gefäßkrankheiten anderer Organe (Herzinfarkt, Arterienverschlusskrankheit) sind hier die Blutgefäße geschädigt und verhärtet (verkalkt), sodass die Blutversorgung des Gehirns eingeschränkt wird. In der Folge kommt es zu Thrombosen, Infarkten, Minderdurchblutung oder Blutungen im Gehirn, die bestimmte Bereiche schädigen oder untergehen lassen. Symptome und Anzeichen Es tritt eine Verschlechterung der Gedächtnisleistung sowie ein vermindertes Erinnerungsvermögen ein, besonders an neuere Ereignisse. Darüber hinaus kommt es zu Konzentrationsstörungen und einer verringerten Fähigkeit, abstrakt zu denken – von Demenz Betroffene interpretieren Dinge oft buchstäblich. Es fallen Wortfindungsstörungen auf, im Verlauf reden betroffene Personen häufig unzusammenhängend und wiederholen sich. Schließlich können sie einem Gespräch gar nicht mehr folgen. Alltagsaufgaben stellen viele Betroffene vor Herausforderungen. In späten Stadien benötigen sie Hilfe beim Ankleiden oder Essen, sodass dann eine dauerhafte Betreuung und Beaufsichtigung notwendig wird. Im privaten Umfeld fällt die Veränderung auch durch emotionale Instabilität, Initiativlosigkeit und sozial unpassendes Verhalten auf. Manche Demenzkranke werden sehr misstrauisch und beschuldigen andere, Dinge gestohlen zu haben, die sie selbst nicht mehr finden. Dabei reagieren sie oft gereizt, aggressiv oder wütend. Die Demenz vom Typ Alzheimer schreitet meist langsam voran. Verlauf einer Demenz Der typische Verlauf einer Demenz lässt sich in drei Phasen einteilen : 1. Phase: Gedächtnisstörungen spontane Reaktionen verlangsamt Wortfindungsstörungen leichte Störungen der räumlichen Wahrnehmung 2. Phase: zunehmende Sprachstörungen Störungen der räumlichen Wahrnehmung Schwierigkeiten, sich ohne Hilfe zurechtzufinden. psychische Symptome, z. B. Angst, Gereiztheit, Misstrauen, psychotische Symptome Verhaltenssymptome, z. B. Agitiertheit, Unruhe 3. Phase: ausgeprägte kognitive Defizite starke motorische Beeinträchtigung bis zur Immobilität Harninkontinenz schlechter Allgemeinzustand, hohe Infektanfälligkeit Die Symptome müssen mindestens sechs Monate andauern, um die Diagnose einer Demenz stellen zu können. Esssituationen an Erkrankung anpassen Im Verlauf einer Demenz lassen häufig Geschmackssinn und das Hunger- und Durstempfinden nach. Das Schaffen einer familienähnlichen Esssituationen mit festen Essenszeiten und eine motivierende Begleitung können das Essverhalten von Menschen mit Demenz verbessern. Da eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit und Nahrung wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden ist, gibt es einige Techniken zur Verbesserung der Nahrungsaufnahme demenzkranker Menschen. Dabei spielt insbesondere die Art und Weise der angebotenen Nahrung eine große Rolle, grundsätzlich bevorzugen demente Menschen eher süße Speisen und Getränke. Daher sollten die Speisen süßer bzw. stärker gewürzt sein. Außerdem sollten gut gegeneinander abgrenzbare und farbenfrohe Essens- und Getränkeangebote gemacht werden sowie auf jeglichen Zwang verzichtet werden. Im fortgeschrittenen Stadium sind Häppchen und Fingerfood zu bevorzugen, da Betroffene häufig vergessen, wie man mit Besteck umgeht bzw. wofür dies gedacht ist. Familienähnliche Esssituationen, verbale Unterstützung und positive Verstärkung können das Essverhalten von Menschen mit Demenz verbessern. Was bei der Kommunikation helfen kann Bei der Kommunikation mit einer demenzkranken Person, sollte man vor jedem Gespräch Blickkontakt herstellen, den Betroffenen direkt mit seinem Namen ansprechen. Sprechen Sie langsam und deutlich in kurzen und einfachen Sätzen. Wichtig: Nur eine Frage stellen, Zeit geben und sicherstellen, dass die Person diese auch beantworten kann, um ihr das Gefühl zu geben, am Gespräch beteiligt zu sein. Sprechpausen machen. Was Ihnen wichtig ist, sollten Sie immer mit den gleichen Worten wiederholen. Zudem sollten Sie Namen statt Pronomen verwenden. Hilfreich ist, nonverbale Kommunikation einzusetzen (z. B. ein Lächeln, eine Berührung, eine Umarmung) und lernen, auch Schweigen auszuhalten. Ordnung im Alltag ist wichtig Für eine demenzkranke Person ist es wichtig, Ordnung im Alltag zu halten und relevante Dinge immer am gleichen Platz aufzubewahren. Personen mit einer Demenz helfen Dinge wie leicht ablesbare Uhren, Beleuchtung in der Wohnung zur Orientierung auch in der Nacht oder ein Notizblock neben dem Telefon. Es hilft, einfache Checklisten anzulegen und Notizzettel mit Angaben, wo die am häufigsten gebrauchten Gegenstände liegen. Wichtig ist auch, für Regelmäßigkeit und feste Abläufe zu sorgen. Eine angemessene strukturierte soziale Aktivierung während des Tages kann zu einer Besserung des Tag-Nacht-Schlafverhältnisses führen. Die Behandlung von Demenz sollte immer eine bestmögliche Lebensqualität für Patienten*innen und Angehörige erreichen sowie die Verringerung von Verhaltensstörungen und psychotischen Symptomen beinhalten. Allgemeine Informationen über die Behandlung von Demenz • Organisation von Unterstützungsmaßnahmen, z.B. Pflege: ambulanter Dienst, Tagespflege, Kurzzeitpflege, Pflegeeinrichtung, Haushaltshilfe, Urlaubsangebote für Senior*innen • Übende, sensorische und edukative Maßnahmen • Häufige und regelmäßige Aufklärungs- und Beratungsgespräche mit Patient*innen und Angehörigen • Medikamentöse Therapie Weitere Informationen finden Sie auch unter: https://www.wegweiser-demenz.de/ https://www.zqp.de/schwerpunkt/demenz/ https://www.deutsche-alzheimer.de/demenz-wissen geschrieben von Marvena Zeller Donnerstag, den 9. November 2023
20 Sept., 2023
Patientinnen und Patienten haben jetzt wieder die Möglichkeit zur Grippeschutzimpfung. Der Impfstoff ist ab sofort in unserer Praxis verfügbar. Bitte denken Sie unbedingt an Ihren Impfpass, wenn Sie zur Impfung kommen. Wir sind verpflichtet, die Impfung in diesem zu dokumentieren. So wie in jedem Jahr wurde auch in diesem Jahr der Impfstoff angepasst an die voraussichtlich zirkulierenden Grippevirusantigene. Wie bereits seit Jahren wird gegen vier Subtypen geimpft, daher der Ausdruck: tetravalenter Impfstoff. In diesem Jahr ist in unserer Praxis erneut der hochdosierte Grippeimpfstoff Efluelda verfügbar. Dieser wurde für Menschen ab dem Alter von 60 Jahren entwickelt. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Immunsystem älterer Menschen schwächer wird. Durch die höhere Menge an Antigenen ist ein stärkeres Ansprechen und damit ein besserer Schutz zu erwarten. Für wen die Impfempfehlung gilt Dies bedeutet, dass alle Patientinnen und Patienten über 60 automatisch mit diesem Impfstoff versorgt werden, alle Jüngeren können sich mit dem „normalen“ Impfstoff impfen lassen. Die Impfempfehlung gilt wie auch in den letzten Jahren für: Personen, die älter als 60 Jahre sind Personen, die in einem Alters- oder Pflegeheim wohnen Schwangere ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft, bei besonderer Gefährdung auch ab dem ersten Drittel Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die eine erhöhte gesundheitliche Gefährdung aufgrund eines Grundleidens aufweisen. Dazu gehören beispielsweise chronische Krankheiten der Atemwege (z.B. Asthma), Diabetes, Immundefekte, HIV-Infektionen sowie chronische Herz-, Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten. Personen mit berufsbedingter Gefährdung, z.B. medizinisches Personal und Mitarbeiter von Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr Wenn Sie sowieso einen Termin in der Praxis haben, impfen wir Sie bei dem Termin. Wenn Sie nur an der Impfung interessiert sind, dann kommen Sie an zwischen Dienstag und Freiatg während der Sprechzeiten. Sie müssen sich hierfür nicht anmelden. Covid-Auffrischung - für wen? Natürlich stellt sich auch die Frage, für wen die Auffrischung gegen Covid in Frage kommt und empfohlen wird: Die Ständige Impfkommission ( STIKO) empfiehlt allen über 60-Jährigen, insbesondere denen mit Vorerkrankungen eine Auffrischung, wenn die letzte Impfung oder Genesung ein Jahr und länger her ist. Vor Ablauf dieses Intervalls, sollte nicht aufgefrischt werden. Zudem empfiehlt die STIKO Personen mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe ab dem Alter von 6 Monaten mit relevanten Grundkrankheiten, BewohnerInnen in Einrichtungen der Pflege, für Menschen mit einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko (medizinisches oder pflegerisches Personal) sowie Familienangehörigen und engen Kontaktpersonen von Personen unter immunsuppresiver Therapie, die durch eine COVID-19-Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können, weitere Auffrischimpfungen. Nur nach Terminvereinbarung Aufgrund der besonderen Lieferbedingungen des Covidimpfstoffes ist eine Impfung NUR nach Terminvereinbarung und dann nur in Kombination mit dem Grippeimpfstoff bei uns möglich. Dieses Impfangebot gilt auch für Angehörige von unseren Patientinnen und Patienten, wenn diese keine eigene hausärztliche Versorgung haben. Bleiben Sie gesund, wir wünschen Ihnen eine infektfreien Herbst und Winter. Mittwoch, den 20. September 2023
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